Ziel: 10 000 Stimmen

TRIER. (jau) Wie schon 2002, gibt es im Wahlkreis Trier/Trier-Saarburg einen unabhängigen Kandidaten für die Wahl des Bundestages. Vor drei Jahren war es der parteilose Arzt Norbert Fischer, beim Urnengang am Sonntag ist es der 21-jährige Student David Weiss.

Studenten in Bierlaune können allerhand zu Stande bringen - sogar eine Bundestagskandidatur. Aber manchmal ist die Bierlaune noch nicht einmal ausschlaggebend, wenn folgende Konstellation zusammenkommt: vorgezogene Bundestagswahl, ein 21-jähriger Politik- und Geschichtsstudenten, der es schlecht findet, nur "zu meckern und sich dann aber nicht zu engagieren", und eine Hand voll Freunde, die unterstützend mitwirken. Wenn dann noch 200 (in letzter Minute zusammengekratzte) Unterstützungsunterschriften hinzukommen, sind die Bedingungen erfüllt, um für die Liste zugelassen zu werden: David Weiss kandidiert am 18. September gegen den CDU-Mann Bernhard Kaster, den SPD-Politiker Karl Diller und die weiteren Kandidaten des Wahlkreises für den Deutschen Bundestag.In Bremen ist Weiss geboren, in Niedersachsen parteipolitisch aktiv gewesen, in Trier seit drei Semestern als Student. Auf die Protestwähler hofft er, auf die Studenten, auf die Unterstützung seiner Kumpels im Wahlkampf. In der Region mag der Zugezogene die Porta Nigra, das Moselufer gefällt ihm, generell der Blick aufs Moseltal.

Der Abzug der Franzosen sei ein großes Problem für die Region, der Moselaufstieg falsch, der Mittelstand zu stark belastet. "Unabhängigkeit" steht unter seinem Namen auf der Liste, dazu "Ehrlichkeit" und "Gerechtigkeit".

Drei Begriffe, die er schnell zusammengebastelt hat, als ihn der zuständige Beamte bat, mal drei Substantive zu nennen - "und das in 20 Sekunden", wie Weiss anmerkt. Ansonsten aber ist er dankbar, dass er von der Stadt und dem Kreis viel Unterstützung erfahren hat. Drängende Fragen seien geduldig erklärt, sinnvolle Tipps gegeben worden.

Welches Ziel hat David Weiss sich für den 18. September 2005 gesetzt? "Fünf bis sieben Prozent wären schön", antwortet der Kandidat, "ungefähr 10 000 Stimmen" und "besser abschneiden als die NPD".

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