Zimmer frei? Bitte melden!

Alle Jahre wieder: Auf dem Trierer Wohnungsmarkt wird es eng, besonders für die neuen Trierer Studienanfänger. Das Studierendenwerk appelliert deshalb an mögliche Vermieter, sich einen Ruck zu geben.

 SWT-Geschäftsführer Andreas Wagner (links) und Uni-Vizepräsident Wolfgang Klooß machen Werbung für die Belange der Studierenden. TV-Foto: Frank Göbel

SWT-Geschäftsführer Andreas Wagner (links) und Uni-Vizepräsident Wolfgang Klooß machen Werbung für die Belange der Studierenden. TV-Foto: Frank Göbel

Trier. (fgg) Sicherlich ist nicht jede Studentenbude immer so akkurat aufgeräumt wie der Raum, in dem sich Andreas Wagner, der Geschäftsführer des Studierendenwerks Trier (SWT), gerade mit Uni-Vizepräsident Wolfgang Klooß unterhält. Das liegt vor allem daran, dass es sich bei dem Zimmer um ein mitten im B-Gebäude der Universität aufgestelltes Modell von einem jener Appartements handelt, die das Studierendenwerk in seinen sechs Wohnanlagen vermittelt: Vormöblierte 19 Quadratmeter mit WC und Internet für 200 Euro.

Mit der Möbelschau vor der Cafeteria wird aber nicht etwa Werbung für die vom SWT verwalteten 1488 Zimmer gemacht - im Gegenteil: Über mangelnde Nachfrage kann Wagner nicht klagen: "Bei uns ist derzeit nichts mehr zu haben", muss er bescheiden. Vielmehr soll die Aktion auf die Situation aufmerksam machen: "Der städtische Wohnungsmarkt zeigt sich für die Studierenden leer gefegt", sagt Wagner. "Und das, obwohl die Erstsemesterwelle erst noch auf die Stadt zurollt."

Wagner appelliert deshalb an jeden, der noch ein leer stehendes Zimmer oder eine Wohnung vermieten könnte, sich einen Ruck zu geben: "Wir brauchen mindestens 100 bis 200 Zimmer." Obwohl solche Appelle in Trier kein Novum sind, sei die Situation in diesem Jahr extrem: Durch die Umstellung auf die Bachelor-Studiengänge fange die überwiegende Zahl der Studenten nur noch zum Wintersemester an, erklärt Klooß. Auch generell höhere Einschreibezahlen, die politisch durchaus gewünscht seien, sorgten für den Engpass.

Nicht nur Studenten etwa aus Fernost unterlaufe dann der folgenschwere Fehler, sich nicht rechtzeitig um eine Bleibe zu kümmern, sagt Wagner: "Die stehen mit Seesack über der Schulter und Wasser in den Augen da und fragen: Wo ist meine Wohnung?", berichtet er von einer weit verbreiteten Versorgungsmentalität. Auch Studenten aus der näheren Umgebung seien sich über die Trierer Gegebenheiten oft nicht im Klaren - wenn das Semester anfange, stünden bei so manchem erstmal lange Anfahrten auf dem täglichen Plan.

Wer ein Zimmer anbieten möchte, kann das per Mail an: zimmer@studiwerk.de oder unter Telefon 0651/201-3550 (Anni Rodermund). Bei einer Vermittlung über das SWT gibt das Werk die Adresse immer nur an einen Interessenten weiter. Potenzielle Vermieter müssten also keine Angst haben, tagelang von Massen verzweifelter Studenten überrannt zu werden. Weitere Informationen und nützliche Links gibt es unter www.studibu.de.

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