Zu viel Verkehr am Rand der Luxemburger

Abgemeldete Autos versperren die Gehwege entlang der Luxemburger Straße und sorgen für Unmut bei den Fußgängern. Die Stadt kennt das Problem - und verspricht, die Kontrollen noch einmal zu verstärken.

 Parken verboten auf dem Bürgersteig: Dieser Autohändler hat selbst Halteverbotsschilder aufgehängt. TV-Foto: Eva Großeastroth

Parken verboten auf dem Bürgersteig: Dieser Autohändler hat selbst Halteverbotsschilder aufgehängt. TV-Foto: Eva Großeastroth

Trier-West. Die Luxemburger Straße zwischen Konrad-Adenauer- und Römer-Brücke ist für Autofahrer vor allem in Stoßzeiten ein echtes Nadelöhr. Doch auch für Fußgänger gibt es an der Bundesstraße nur stellenweise ein Durchkommen. Die Gehsteige auf beiden Seiten der Straße sind meist zugeparkt: Zum einen stellen Anwohner ihre Autos dort ab, zum anderen nutzen die ansässigen Autohändler die Wege als zusätzliche "Ausstellungsfläche" für ihre Gebrauchtwagen.

Zahlreiche abgemeldete und zum Teil stark demolierte Wagen machen ein Durchkommen an vielen Stellen unmöglich. Auf der linken Seite (stadteinwärts) ist der Gehweg besonders schmal, hier reicht der Platz gerade einmal für ein Auto, Fußgänger müssen immer wieder auf die vielbefahrene Straße ausweichen oder nutzen gleich die andere Straßenseite. Dort ist der Weg breiter, aber nicht weniger zugeparkt und vor allem für Fußgänger mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer oft nur schwer passierbar.

"So kann es nicht weitergehen", zeigt eine Anliegerin, die nicht namentlich genannt werden möchte, wenig Verständnis für das "Wildparken" ihrer Nachbarn. "Oft steht auf dem schmalen Bürgersteig ein Dutzend abgemeldeter Fahrzeuge", beschreibt die 52-Jährige die Situation. Die knapp zehn Autohändler entlang der Luxemburger Straße geben sich einsichtig und schieben sich gegenseitig die Schuld zu: "Die Leute haben Recht, wenn sie schimpfen", erklärt Abdulla Yamal von Yasmins Autohandel.

Sein Platz sei manchmal einfach zu voll, er nutze den Bürgersteig aber nur kurzfristig zum Rangieren und wenn es zu Engpässen komme. "Ich habe dort nur zwei Wagen stehen und kann sie jederzeit wegfahren", betont der Autohändler. Sein Kollege erklärt: "Was sollen wir machen? Wenn wir dort nichts hinstellen, tut es jemand anders."

Sirac Uygur von S&S Automobile beteuert dagegen: "Die Wagen auf dem Bürgersteig sind nicht von mir, wir haben unsere Autos auf dem Gelände stehen." Seine eigenen Kunden hätten keinen Platz zum Parken, das sei schlecht fürs Geschäft. Er erklärt: "Wir haben uns schon bei der Stadt beschwert, aber die hat auch aufgegeben."

Bei der Stadt ist das Problem in der Tat bekannt: "Wir sind uns der Misere bewusst", erklärt Pressesprecher Jürgen Backes.

Regelmäßig würden an der Luxemburger Straße Kontrollen durchgeführt, bisher aber mit wenig Erfolg. "Entweder die Händler bekommen Wind davon und parken die Autos schnell um, oder sie nehmen die Strafen in Kauf und entfernen die Wagen kurz, um sie anschließend wieder an der gleichen Stelle abzustellen." Das Straßenverkehrsamt habe die Betroffenen bereits angeschrieben, aber auch diese Aktion habe keine Wirkung gezeigt. "Das Problem ist schwer in den Griff zu bekommen", zeigt sich Backes hilflos, verspricht aber, die Kontrollen in der Zukunft noch weiter zu verstärken.

Meinung

Katz- und Maus-Spiel

Die Situation an der Luxemburger Straße hat etwas von einem Katz-und-Maus-Spiel: Ein Auto-Händler warnt den nächsten und keiner will es so recht gewesen sein. Die Ordnungshüter laufen meist hinterher, verteilen tapfer Knöllchen und müssen zusehen, wie eine Schrottlaube durch die nächste ersetzt wird. Auch wenn die Luxemburger Straße nicht gerade die gute Stube der Stadt ist: Bürgersteig bleibt Bürgersteig und Ordnungswidrigkeit bleibt Ordnungswidrigkeit - ganz gleich, ob in der Innenstadt oder in den Randbezirken. e.grosseastroth@volksfreund.de

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