Zuerst die Porung, dann der Geschmack

TRIER. Wer macht den besten Stollen? Bäcker der Region konnten ihre Produkte testen lassen.

 Der Stollen-Experte des Verbandes des Rheinischen Bäckerhandwerks, Wilfried Robertz (rechts), überprüft einen der eingereichten Stollen. Assistent Rainer Lehnhard unterstützt ihn.Foto: Jörg Wollscheid

Der Stollen-Experte des Verbandes des Rheinischen Bäckerhandwerks, Wilfried Robertz (rechts), überprüft einen der eingereichten Stollen. Assistent Rainer Lehnhard unterstützt ihn.Foto: Jörg Wollscheid

Die Bäcker hatten zum zweiten Mal die Möglichkeit, im Interesse einer optimalen Vermarktung ihrer Produkte ihre Stollen durch den Stollen-Experten des Rheinischen Bäckerhandwerkes, Wilfried Robertz, überprüfen zu lassen. "Die sensorische Bewertung und Beurteilung erfolgt von außen nach innen", erläuterte Robertz. Die Kriterien Form, Aussehen, Volumen und Ausbund werden zuerst überprüft.27 Meter langer Stollen

Dann wendet sich der Tester den Faktoren Außenflächen, Bräunung und Auflage zu, bevor Lockerung, Porung und Krumenfarbe überprüft werden. Erst dann widmet sich der Experte den Faktoren Geruch und Geschmack. Für Stollen mit der maximalen Punktzahl von 5,0 erhält der Betrieb eine Urkunde für "sehr gute Leistungen" zuerkannt, für Punktzahlen zwischen 4,99 und 4,5 wird eine "gute Leistung" bescheinigt. Die Bäcker-Innung verband die Veranstaltung zur Stollenprüfung mit ihrer Aktion "Längster Stollen der Region". Ein 27 Meter langer Stollen wurde portionsweise zu Gunsten des Hospitals Santa Casa, einem brasilianischen Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Maringa, veräußert. "Der Stollen enthält nur beste Zutaten", warb Obermeister Michael Borens und listete in seiner Eröffnungsansprache stolz alle verwendeten Bestandteile auf: 15 Kilogramm (kg) Mehl, 18 kg Backmargarine, 24 kg Rosinen, 7,5 kg Zitronat, 3 kg Orangeat, 9 kg Mandeln und 2,5 Liter Rum waren von fachkundigen Händen in den mit 27 Metern Länge längsten Stollen der Region verarbeitet worden. Der Präsident der Handwerkskammer, Hans-Josef Jänschke, erinnerte in seinem Grußwort an die Ursprünge des Christ-Stollens, die im Erzgebirge und in der Umgebung von Dresden lägen, und verwies auf die religiösen Wurzeln des traditionellen Weihnachtsgebäcks. Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt vom Bäcker-Quartett der Bäcker-Innung Trier-Saarburg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort