Zug um Zug näher an Europa

TRIER. Ein Memorandum zur Weiterentwicklung des Schienenverkehrs haben die Rathaus-Chefs der QuattroPole-Städte Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier gestern bei ihrem Treffen in Trier unterzeichnet. Sie fordern darin eine optimale Anbindung an die europäischen Hochgeschwindigkeits-Netze, die jetzt in die Wege geleitet werden müsse.

Viermal im Jahr kommen die Verwaltungschefs Charlotte Britz (Saarbrücken), Jean-Marie Rausch (Metz), Paul Helminger (Luxemburg) und Helmut Schröer (Trier) in QuattroPole-Mission zusammen. Dann praktizieren sie "Europa auf Städte-Ebene" arbeiten an der Zukunft der vier Metropolen in drei Länden. Beim gestrigen Treffen in Trier stand der Schienenverkehr 2007 im Mittelpunkt. In zwei Jahren lässt der französische Hochgeschwindigkeitszug "TGV Est" die Verbindungszeiten schrumpfen und eröffnet neue Perspektiven: 110 Minuten von Saarbrücken nach Paris, anderthalb Stunden dauert die Fahrt von Metz und zwei Stunden von Luxemburg in die französische Hauptstadt. Davon könnte auch Trier profitieren - sofern jetzt die Weichen für bessere Zugverbindungen in der QuattroPole-Großregion gestellt werden. Deshalb fordern die vier (Ober-) Bürgermeister in einem Memorandum "die regionalen Akteure sowie die auf den übergeordneten Ebenen zuständigen Entscheidungsträger für die Großregion auf, zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln". Ziel: Der Schienenverkehr soll eine Qualität erhalten, die ihn "zu einer attraktiven Alternative macht und damit auch die Zukunftschancen der QuattroPole-Städte weiter verbessert", heißt es in dem gestern im Rathaus am Augustinerhof unterzeichneten Papier. Dem Jahr 2007 messen die Stadtoberhäupter besondere Bedeutung bei: Dann ist Luxemburg samt Großregion Kulturhauptstadt Europas, "und wir möchten, dass die Menschen mit dem Zug zu den vielen Ereignissen kommen können", betont Triers OB Schröer. Sollte die Initiative Erfolg haben, werde das Städtenetz einen weitaus höheren Bekanntheitsgrad erlangen als den, den die TV-Umfrage gestern in der Fußgängerzone ermittelte (siehe oben), glauben die QuattroPolisten. "Man kommt erst drauf, wenn es einem persönlich was bringt", glaubt Charlotte Britz. "Und wir sind dabei, viel zu erreichen", ergänzt Paul Helminger. "Deshalb geben wir unser knappes Geld lieber für konkrete Projekte aus, als es in Image-Kampagnen zu stecken."

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