Forst Zukunft mit Wurzeln und Stamm

TRIER. Im Rahmen des "Zukunfts-Diploms für Kinder" der Lokalen Agenda 21 haben etwa 100 Kinder im Mattheiser Wald einen "Zukunftswald für Kinder" gepflanzt. Vom Forstamt Trier hatten sie im November 2005 kleine Bäumchen geschenkt bekommen, die sie den Winter über in ihre Obhut nahmen. Mit einem großen Pflanzfest wurden diese nun von den Kindern an ihrem Bestimmungsort eingesetzt.

 Das Bäumchen ist drin, nun noch schnell etwas Erde darauf geben und fest treten: Zusammen mit Förster Gundolf Bartmann pflanzen Theresa, Clara, Mattis und Jana (von links) ihren ersten Baum im "Kinder-Zukunftswald".Foto: Kim-Björn Becker

Das Bäumchen ist drin, nun noch schnell etwas Erde darauf geben und fest treten: Zusammen mit Förster Gundolf Bartmann pflanzen Theresa, Clara, Mattis und Jana (von links) ihren ersten Baum im "Kinder-Zukunftswald".Foto: Kim-Björn Becker

An einem Anhänger steht in großen Lettern "Bäume bitte hier abgeben". Jedes Kind befestigt einen Zettel mit seinem Namen am Bäumchen und stellt es in den Hänger - insgesamt sind es etwa 100 Stück. "Die Bäume dienen als Sinnbild der Nachhaltigkeit", erklärt Charlotte Kleinwächter, die Geschäftsführerin der Lokalen Agenda 21, "die Pflanzaktion findet ja im Rahmen des ‚Zukunftsdiploms 2006‘ statt, einer außerschulischen Veranstaltungsreihe mit Exkursionen und Seminaren." Die Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren sollen lernen, "was für ihre Zukunft wichtig ist und was sie auch selber tun können." Hans Harwardt, Vorsitzender der Lokalen Agenda 21 Trier, erläutert: "Der Begriff ‚Nachhaltigkeit‘ stammt ja aus der Forstwirtschaft. Er bedeutet, dass man nicht mehr Bäume abholzen darf, als nachwachsen können."Von weitem sichtbar

Dann geht es los: Gundolf Bartmann, Leiter des Forstamtes Trier, marschiert voran, die etwa 100 Kinder und zahlreichen Erwachsenen folgen. Etwa zwei Kilometer führen er und seine Kollegen die Gruppe durch den Mattheiser Wald. Während der Wanderung haben die Kinder die Gelegenheit, die Förster zu fragen, was eigentlich im Wald so passiert, wie man ihn schützen kann und was mit kranken Bäumen passiert. "Im Mattheiser Wald stehen viele Nadelbäume", erläutert Bartmann die Pflanzaktion, "die haben dort aber keine günstigen Standortbedingungen und werden durch Laubbäume ersetzt." Der Pflanzort der Bäume "Im Goldkäulchen" ist schon von weitem sichtbar: Auf einer großen Freifläche sind etwa einhundert Pfähle mit einer roten Markierung in die Erde geschlagen. Überall dort können die Kinder ihre Bäumchen einpflanzen, natürlich unter fachgerechter Betreuung der Förster. Auch Theresa und Clara haben ihre Bäumchen mitgebracht und fangen gleich an, mit einer Hacke ein Loch zu graben. "Das muss noch etwas tiefer. Je mehr Luft der Baum hat, desto besser", sagt Förster Bartmann und zeigt den Kindern den richtigen Umgang mit der Hacke. Schnell wird das Loch tief genug und Theresa, Clara, Mattis und Jana haben ihren ersten Baum gepflanzt. Eine Eberesche übrigens, auch Vogelbeere genannt. Auch Speierlinge gehören zu den Neuanpflanzungen. "Das sind beides seltene Laubbaum-Arten", erklärt der Förster seinen Schützlingen. Nun kommt wieder etwas Erde in die Mulde, und dann heißt es: kräftig fest treten. Damit die Kinder auch nach Jahren noch wissen, wo in etwa sie ihren Baum gepflanzt haben, wird noch feierlich ein Schild enthüllt: "Kinder-Zukunftswald" steht darauf. Nach getaner Arbeit treten die Jungförster stolz den Rückweg an.

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