Zukunftsvisionen für den Norden

TRIER. Die Überlegungen, den Autoverkehr in Trier-Nord zu reduzieren, sind viele Jahrzehnte alt. Im ersten Schritt muss der Flächennutzungsplan für die Umsetzung des Gesamtverkehrskonzepts modifiziert werden. Die Stadt stellte nun diese Änderungen vor.

 Protestierte gegen die Parkpläne zur LGS: Richard Haas.Foto: Sebastian Hille

Protestierte gegen die Parkpläne zur LGS: Richard Haas.Foto: Sebastian Hille

Erklärtes Ziel der Planer um Baudezernent Peter Dietze ist die Entlastung der bisher durch tägliche Blechlawinen strapazierten Wohngebiete in Trier-Nord. Ohne eine neue Verkehrsführung im Norden der Stadt würden nach Prognosen der Stadt im Jahr 2015 alleine über die Franz-Georg-Straße täglich weit mehr als 20 000 Autos und Lastwagen rollen. Viel zu viel, finden nicht nur die Anwohner, sondern auch die Stadt. Deshalb soll der Verkehr später einmal über zwei Achsen um Trier-Nord herumlaufen: Im Westen über die bestehende Zurmaiener Straße, im Osten durch den Ausbau und die Verlängerung der Metternichstraße bis hinauf zum geplanten Autobahnanschluss Trier-Ruwer, auf Höhe des ehemaligen Bahnübergangs Ruwer. Die zweite Komponente ist die Umgehung Kürenz. Sie soll von der Metternichstraße über einen Tunnel ins Aveler Tal führen. Hinzu kommen der Wasserwegdurchbruch, der Metternich- und Zurmaienerstraße querverbinden soll und eine Nordbrücke über die Mosel auf Höhe des Verteilerkreises.Zeitrahmen nicht vorhersehbar

20 000 bis 26 000 Fahrzeuge werden 2015 nach den heutigem Prognosen täglich die Metternichstraße durchfahren. Lediglich noch rund 6 000 Fahrzeuge täglich würden nach Planungen der Stadt die Franz-Georg-Straße nutzen. Die Avelsbacher Straße soll durch die Umgehung Kürenz um rund 15 000 Fahrzeuge täglich entlastet werden. Den Zeitrahmen für die Umsetzung des Verkehrskonzeptes kann Peter Dietze nicht voraussagen. Von zu vielen Faktoren seien die verschiedenen Baumaßnahmen in Trier-Nord abhängig, als dass konkrete Zeitpläne genannt werden könnten. Schließlich gehe es momentan nicht um Detailplanungen, sondern um das gesamte Konzept. "Wir wollen sagen, was wir in Trier-Nord einmal erreichen wollen, auch wenn das 20 Jahre dauert", so Dietze. Der erste Schritt sei eben die Änderung des Flächennutzungsplanes. Die soll jetzt auf den Weg gebracht werden. Nicht alle sind begeistert von diesen Ideen. So äußerten in der Versammlung mehrere der knapp 40 anwesenden Bürger die Befürchtung, es könne mit der geplanten Verkehrsführung am Bahnhof zum Verkehrskollaps kommen. Andere haben Angst, dass ihre Straßen mit dem neuen Konzept noch mehr als heute als Schleichwege genutzt werden - insbesondere Anwohner der Schöndorfer- und der Schönbornstraße. Als nächstes soll das Verkehrskonzept in den Ortsbeiräten der betroffenen Stadtteile vorgestellt werden, bevor es im Stadtrat weiter beraten wird. Die Änderungen des Flächennutzungsplanes sind im Internet auf der Seite der Stadt Trier unter Bauleitplanung aktuell abrufbar.

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