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Sicher ist die Klage der Betreiber, welche überwiegend ihren Lebensunterhalt damit bestreiten und dafür einen bestimmt nicht immer angenehmen Job tun, berechtigt. Die aufgeführten Gründe sind ebenfalls alle nachvollziehbar.

Aber kann ich, auf der anderen Seite, die Atmosphäre eines Weihnachtsmarktes genießen, ohne mich in einem Kaufzwang zu fühlen und ohne mich zwischen dicht gedrängten Menschenleibern, schwappenden Glühweintassen hindurch zu quälen? Außerdem hatte ich die Gelegenheit, die gleichen Angebotene in hunderten von Weihnachtsmärkten um Trier herum und fast das ganze Jahr über in allen möglichen Geschäften zu erwerben. Etwas Neues oder Besonderes würde mein Interesse schon wecken. Ed Bohr Baldringen Was auf einem Weihnachtsmarkt geblieben ist, ist der Lichterglanz und die weihnachtlichen Düfte. Die Arbeitslosigkeit, Hartz IV und teurere Preise erlauben vielen nur einen Spaziergang mit dem Wunsch nach besseren Zeiten. Vor allem Eltern mit Kindern tut es weh, wenn die Kleinen ständig hören müssen: "Komm weiter, dass ist viel zu teuer, das können wir uns nicht leisten." Viele Menschen haben ein unsicheres Gefühl, ob sie für den Kauf einer Ware auch die entsprechende Qualität und Frische bekommen. In Medienberichten bestätigten Tests traurige Wahrheiten, wie mit Großhandelswaren auf Weihnachtsmärkten bis zu 2000 Prozent Gewinn erzielt wird. Nicht nur die Angst, betrogen zu werden, sondern auch die Angst, bestohlen zu werden, hindert die Menschen oft daran, über den Markt zu bummeln. Taschendiebe lieben Weihnachtsmärkte, aber nicht wegen der "leeren Kassen" der Standbetreiber! Guido Eberhardt Ehrang-Quint So bedauerlich die Umsatzrückgänge bei einzelnen Ständen auch sein mögen, sollte man nicht verschweigen, dass der Trierer Weihnachtsmarkt mit seinen fantasievoll geschmückten Ständen zu den schönsten und attraktivsten Weihnachtsmärkten in Deutschland gehört. Eine gewisse Kaufzurückhaltung ist auch in anderen Bereichen unverkennbar, und sicherlich hat auch das teilweise unfreundliche Wetter zu Umsatzrückgängen geführt. Wir Trierer sollten aber nicht jammern, sondern selbst den Weihnachtsmarkt besuchen und im Bekannten- und Verwandtenkreis werben. Ich habe den Weihachtsmarkt mehrfach besucht und habe festgestellt, dass nicht nur die Sterne, sondern auch die Gesichter beim Bummeln über den Weihnachtsmarkt leuchten. Manfred Maximini, UBM-Fraktionschef im Stadtrat, Trier Schuld ist nicht das Geld, sondern die, die es "gemacht" haben! Schuld ist keinesfalls das Weihnachtsgeld! Ich selbst habe viele Jahre kein Weihnachtsgeld bekommen und trotzdem hielt mich das nicht davon ab, einen Weihnachtsmarkt zu besuchen. Schuld ist ganz einfach der Euro. Die Preise sind nicht unbedingt gestiegen - man hat lediglich das Wort Mark durch das Euro-Zeichen ersetzt und schlägt noch was drauf. Und das ist der Punkt, der diese Pleite zustande kommen lässt. Warum sollte ich mir auf dem Weihnachtsmarkt etwas für zwölf Euro kaufen, wenn ich es im Supermarkt für sechs Euro bekomme? Und zum Glühwein trinken gehe ich nicht auf den Weihnachtsmarkt. Dort gibt es zwar einen alkoholischen roten Saft, der aussieht wie Glühwein, aber von seiner Zusammensetzung sehr weit entfernt ist. Schade, das wäre ja eventuell noch ein Lockmittel gewesen. Monica Beicht Konz Sie suchen Gründe für den Besucherrückgang auf dem Trierer Weihnachtsmarkt? Ich kann Ihnen einen nennen, der Weihnachtsmarkt ist - einfach ausgedrückt - langweilig geworden. Seit Jahren dieselben Marktbeschicker mit demselben Warenangebot, teilweise sogar derselben Ware an derselben Stelle auf dem Markt. Ein kurzer Gang genügt, um festzustellen: Wieder nichts Neues in Triers "guter Stube". Ingeborg Weber Trier Die ewig klagenden Händler und die blöden Kunden, die nicht mehr jeden Mist für viel Geld kaufen wollen. Sieht so die Lösung des Problems unserer Wirtschaft aus? Handeln die, die auf der Anbieterseite stehen, nicht genauso, wenn sie selbst der Käufer sind? Wenn man sich das Angebot und das Preis-/Leistungsverhältnis auf dem Weihnachtsmarkt mal anschaut, dann muss man doch deutlich feststellen, dass das Verhältnis oft nicht übereinstimmt. Hier wird überteuert ein qualitativ minderwertiger Glühwein angeboten, da überteuert ein Dessert und überall Dinge die die Welt nicht braucht (Steine, Kerzen, Puppen...). Sven Teuber Trier Auf dem Weihnachtsmarkt werden keine "Anschaffungen" gemacht; er ist ein Spaziergang-Erlebnis, bei dem man eben auch eine Kleinigkeit konsumiert oder erwirbt. Vom überschüssigen Taschengeld sozusagen. Das aber wird immer knapper. Menschen, die im Januar 2005 in Hartz IV gelandet sind, brauchen sowieso nicht lange zu überlegen, die haben einfach nichts mehr. Und die Leute, die (noch) einen Arbeitsplatz besitzen, werden vorsichtig, weil sie Angst vor der ungewissen Zukunft haben. Es geht abwärts. Manfred Ulrich Trier

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