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Zum Auftakt alte Erinnerungen

TRIER. (rm.) Premiere im Karl-Marx-Haus-Studienzentrum: Die Autorenlesung am Mittwoch, 19. November, 17 Uhr, mit Hermann und Gerda Weber ist Auftakt einer Reihe öffentlicher Veranstaltungen.

Bisher arbeitete das Karl-Marx-Haus weitgehend im Verborgenen. Das Geburtshaus von Triers berühmtestem Sohn in der Brückenstraße steht Interessierten als Museum offen, doch zum Studienzentrum (Johannisstraße) fand die Öffentlichkeit selten Zugang. Das soll sich nun ändern. Beatrix Bouvier, seit Juli neue Leiterin des Karl-Marx-Hauses, will die beiden in Trägerschaft der Friedrich-Ebert-Stiftung stehenden Einrichtungen noch mehr öffnen und Veranstaltungen anbieten. Zum Auftakt hat die 58-jährige echte Hochkaräter engagiert. Hermann Weber gilt als der Nestor der deutschen Kommunismusforschung. Seit Jahrzehnten beschäftigt er sich wissenschaftlich mit der Geschichte der DDR und der kommunistischen Bewegung. In seinem neuen Buch "Damals, als ich Wunderlich hieß" schildert Weber seine Zeit als "Kursant" an der im Oktober 1947 in Liebenwalde gegründeten SED-Parteihochschule "Karl Marx". Unter dem Decknamen "Hermann Wunderlich" besuchte er dort als einer der ersten Studenten den Zweijahres-Lehrgang. Nach dem Aufbau-Geist der Nachkriegszeit erlebte Weber, wie die anfangs noch relativ liberalen Lehrinhalte zunehmend doktrinäre Züge annahmen. Die Flucht seines (heute in Manderscheid lebenden) Lehrers Wolfgang Leonhard stärkten auch Webers Zweifel, die später zum Bruch mit dem Kommunismus führten. "Gerade weil diese persönlichen Erinnerungen von Hermann Weber und seiner Frau Gerda keine Abrechnung, sondern um Verständnis bemüht sind, wirken sie so überzeugend", verspricht Beatrix Bouvier. Die Lesung sei "gleichermaßen anregend für Historiker wie für Interessierte, die mit den Details nicht so vertraut sind. Veranstaltung ist am Mittwoch, 19. November, 17 Uhr, im Studienzentrum Karl-Marx-Haus, Johannisstraße 28. Eintritt frei.

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