Zum Streiten ist das Leben zu kurz

Trier · Hildegard und Hugo Juwer feiern Diamantene Hochzeit. Auch nach schweren Schicksalsschlägen haben die beiden Trierer immer zusammengehalten.

 Seit 60 Jahren verheiratet: Hildergard und Hugo Juwer. Im Namen der Stadt gratuliert Rosemarie Wessel (rechts), stellvertretende Ortvorsteherin von Trier-Mitte/Gartenfeld. TV-Foto: Jessica Mutsch

Seit 60 Jahren verheiratet: Hildergard und Hugo Juwer. Im Namen der Stadt gratuliert Rosemarie Wessel (rechts), stellvertretende Ortvorsteherin von Trier-Mitte/Gartenfeld. TV-Foto: Jessica Mutsch

Foto: (h_st )

Trier 60 Jahre verheiratet zu sein - das ist eine Herausforderung. Hildegard und Hugo Juwer haben diese Herausforderung bewältigt und feiern nun ihre Diamanthochzeit. Das Jubelpaar strahlt vor Freude, als Rosemarie Wessel, stellvertretende Ortsvorsteherin von Trier-Mitte/Gartenfeld, zum Gratulieren vorbeischaut und im Namen der Stadt Trier einen Blumenstrauß überreicht.
Am 11. Mai 1957 haben die Juwers sich nach vierjähriger Beziehung in der Kirche St. Matthias das Ja-Wort gegeben. Kurz danach sind der gelernte Installateur und seine Frau in ihre Wohnung in der Jüdemerstraße eingezogen, in der sie heute noch leben.
"Wir haben viel mitgemacht", resümiert Hildegard Juwer. Unter anderem den Tod einer ihrer beiden Söhne. 1987, also vor 30 Jahren, ist er bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen. Dieses Unglück hat das Ehepaar nicht auseinander getrieben, sondern zusammengeschweißt. Die 81-Jährige sagt: "Wir haben gemeinsam unser Päckelchen getragen."
Gelegentliche Meinungsverschiedenheiten haben beide immer schnell beigelegt. "Ich hasse Streit. Das ist Zeitvergeudung", sagt Hugo Juwer. Dafür sei das Leben doch wirklich zu kurz. Eine gute Devise für eine lang anhaltende Beziehung. "Wir haben uns immer gut verstanden", pflichtet seine Frau ihm bei.
Das Geld sei in ihrer Ehe immer knapp gewesen, berichten beide, gerade heute, da Hugo Juwer nur eine geringe Rente erhalte. Aber sie seien zufrieden. "Geld macht nicht glücklich, es beruhigt nur", weiß der 83-Jährige.
Als er noch im Arbeitsleben stand, reichte das Geld, um einige Ausflüge und kleine Reisen machen zu können, berichtet er. Doch heute verlässt das Paar Trier nur noch selten. Umso mehr haben sich die beiden gefreut, als ihr Sohn ihnen einmal eine Busreise nach Paris geschenkt hat. Demnächst geht es doch wieder auf Tour: Die beiden wollen Hildegards in München lebende Schwester besuchen. Aber jetzt wird erst einmal das Ehejubiläum gefeiert - bei einem guten Essen mit Sohn, ihrer Schwiegertochter und den drei Enkeln.

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