Zum Wechseln nach Koblenz

TRIER. Der Wandel der Deutschen Bundesbank macht auch vor Trier nicht Halt: Am 30. September dieses Jahres schließt die Filiale in der Metzer Allee. Alte D-Mark-Bestände müssen ab Oktober zu den nächstgelegenen Filialen gebracht werden. Für 60 Mitarbeiter wird sich einiges ändern.

 Nur noch bis zum 30. September können D-Mark-Münzen und -Scheine in der Filiale der Deutschen Bundesbank in Trier umgetauscht werden. Die Filiale, in der 60 Mitarbeiter beschäftigt sind, wird geschlossen.TV-Foto: Katja Krämer

Nur noch bis zum 30. September können D-Mark-Münzen und -Scheine in der Filiale der Deutschen Bundesbank in Trier umgetauscht werden. Die Filiale, in der 60 Mitarbeiter beschäftigt sind, wird geschlossen.TV-Foto: Katja Krämer

Ein Blick zurück lässt eine rasante Veränderung der Deutschen Bundesbank erkennen. Zählte man 1991 noch 202 Filialen, so werden es Ende 2007 nur noch 47 sein. Ende September ist auch in Trier Schluss. Mit der Schließung müssen sich die Trierer Mitarbeiter mit Veränderungen abfinden. "Für Trier gibt es einen Sozialplan. Von den 60 Mitarbeitern wird keiner entlassen werden", versichert Bundesbankdirektor Rainer Christmann. Je nach Wunsch und Wohnort würden die Mitarbeiter nach Saarbrücken und Koblenz "verteilt" werden. Vermittlung in andere Verwaltungen

So wie der Bundesbankdirektor selbst, würden 10 bis 15 Prozent der Mitarbeiter in Altersteilzeit gehen. "Ich kann mir vorstellen, dass einige Teilzeitkräfte auch kündigen werden, weil sie die Veränderung, die lange Fahrtwege mit sich bringt, nicht mitmachen wollen", vermutet der Direktor. Einige Beschäftigte der Filiale in Trier werden zu anderen öffentlichen Arbeitsgebern wie Verwaltungen vermittelt, erläutert Madleen Petschmann, Abteilung Kommunikation der Bundesbak in Frankfurt. Ein Blick zur Gesamtentwicklung der Deutschen Bundesbank zeigt, dass Anfang der 90er-Jahre 16 500 Mitarbeiter auf Vollzeitbasis bei der Bundesbank beschäftigt waren. Prognostiziert würden für 2012 noch 9000 Beschäftigte auf Vollzeitbasis, berichtet Christmann. Von der Schließung der Trierer Filiale sind auch die Kunden betroffen. D-Mark-Münzen und -Scheine müssen ab 1. Oktober in den nächst gelegenen Filialen in Koblenz oder Saarbrücken umgetauscht werden. "Oder während eines Urlaubs in einer Stadt mit Bundesbankfiliale", schlägt Christmann vor. Möglich sei auch der Versand per Post - auf eigenes Risiko - an die Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Mainz. Die Bundesbank ist als einzige Institution gesetzlich verpflichtet, ohne zeitliche Begrenzung sowie ohne Gebührenerhebung, alte D-Mark-Banknoten und -Münzen in unbegrenzter Höhe in Euros umzutauschen. "Täglich kommen Kunden mit D-Mark in die Trierer Filiale", sagt Bundesbankamtsrat Karl-Heinz Thiel. Insgesamt seien noch 14 Milliarden D-Mark im Umlauf. Christmann: "Zu unseren Kunden zählen auch Luxemburger und Franzosen." Zwar tauschten auch Geschäftsbanken aus Kulanz D-Mark-Scheine in Euro um, aber gesetzlich verpflichtet dazu ist nur die Bundesbank. Ungewiss ist die Zukunft des erst zehn Jahre alten Bundesbankgebäudes. So wie der seit Jahren leer stehende Bau der ehemaligen Zweigstelle in Wittlich, wird laut Christmann ebenfalls das Trierer Gebäude auf einer Internetseite zum Verkauf angeboten werden.

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