Zur Konversion gibt’s keine Alternative

TRIER/HERMESKEIL. Der Zeitplan für den Truppenabzug wird zwar erst am 18. April bekannt gegeben, an der Schließung der General-von-Seidel-Kaserne und der Jägerkaserne in Trier sowie der Hochwaldkaserne Hermeskeil ist aber nicht mehr zu rütteln. Das betonte der Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Hans-Georg Wagner (SPD), bei einem Besuch der Konversionsstandorte in der Region Trier.

Für die Militärstandorte Trier und Hermeskeil wird es definitiv keine Zukunft mehr geben. Die General-von-Seidel-Kaserne (Luxemburger Straße), die Jägerkaserne (Eurener Straße) und die Hochwaldkaserne Hermeskeil zählen zu den mehr als 100 Garnisonen, die im Zuge der Bundeswehreform im November auf der Streichliste von Verteidigungsminister Peter Struck auftauchten. Und sie werden dort auch bleiben. Entscheidungen sind endgültig

"Diese Entscheidung ist endgültig. Es wird keine Veränderungen mehr geben", sagte Wagner am Montag in Trier. Er hatte zusammen mit Finanz-Staatssekretär Karl Diller und dem rheinland-pfälzischen Innenminister Karl-Peter Bruch die drei Kasernen besucht und mit den Vertretern der betroffenen Kommunen erste Gespräche über künftige Nutzungsmöglichkeiten geführt. Anders als erwartet, nannten die SPD-Politiker aber noch keinen konkreten Zeitplan, wann die letzten Soldaten aus den Garnisonen abziehen sollen. "Das wird der Verteidigungsminister am 18. April bekannt geben", so Wagner. Er gehe jedoch davon aus, dass im Reformprozess, der sich bis 2010 hinzieht, die General-von-Seidel-Kaserne im letzten Drittel, die Jägerkaserne und die Hochwaldkaserne eher im ersten oder zweiten Drittel geschlossen werden, sagte Diller dem TV. Im konversionserprobten Trier wird dem bevorstehenden Aus der beiden Kasernen im Westen der Stadt gelassen entgegen gesehen. "Wir bedauern zwar ausdrücklich, dass die Bundeswehr geht, aber wir lamentieren nicht. Wir sehen die Konversion vielmehr als Chance für die Stadtentwicklung", sagt Bürgermeister Georg Bernarding. Die frei werdenden Flächen würden wegen ihrer Tallage und der Nähe zu vorhandenen Wohngebieten Potenzial für eine erfolgreiche Nachnutzung bieten. Größer war die Enttäuschung bei den Vertretern aus Hermeskeil. Dort hatte man bis zuletzt gehofft, dass die Hochwaldkaserne nach dem Abzug der Artilleristen doch noch als Standort für andere Truppenteile in Erwägung gezogen wird. In der politischen Diskussion hatte man vor allem eine Stationierung eines Fallschirmjäger-Bataillons aus Lebach, wo personell aufgestockt wird, ins Spiel gebracht. Das klare "Nein" aus Berlin machte diese Illusionen gestern aber endgültig zunichte. "Der Erhalt der Kaserne wäre zwar das Beste gewesen. Wenigstens haben wir jetzt aber Gewissheit", sagt Stadtbürgemeisterin Ilona König (CDU). Man müsse nun alle Kräfte für die bevorstehende Konversion mobilisieren. Zumindest einen Erfolg konnten aber auch die Hochwälder gestern verbuchen. Innenminister Bruch gab die Zusicherung, dass das Land auch weiterhin den Kommunen mit den bislang üblichen Förderquoten von 60 bis 80 Prozent unter die Arme greifen wird, um die Folgen des Bundeswehrabzugs zu meistern. "Es ist klar, dass wir die neuen Standorte nicht schlechter stellen werden als die, die früher konvertiert wurden", so Bruch.

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