Zurück in der Heimat

HEILIGKREUZ. Führungsqualitäten, Teamfähigkeit, hoher Bekanntheitsgrad und Heimatgefühle für Heiligkreuz: Das sind vier wichtige Voraussetzungen, die sicherlich zur einstimmigen Wahl Theo Wolbers zum neuen Vorsitzenden des Brunnenvereins beigetragen haben. Seit April leitet der 58-Jährige dessen Geschicke. Das erste Brunnenfest unter seiner Regie wurde ein Erfolg.

 Reife Früchte ernten: Das erste Brunnenfest unter der Regie des neuen Vorsitzenden des Heiligkreuzer Brunnenvereins, Theo Wolber, war ein Erfolg. Foto: Cordula Fischer

Reife Früchte ernten: Das erste Brunnenfest unter der Regie des neuen Vorsitzenden des Heiligkreuzer Brunnenvereins, Theo Wolber, war ein Erfolg. Foto: Cordula Fischer

Für viel Wirbel in Verein und Stadtteil hatten die Ausstiegsgedanken des ehemaligen Vorsitzenden des Brunnenvereins und jetzigen Ehrenmitglieds Fred Adams im vergangenen Jahr gesorgt. Denn noch bevor das jährliche Brunnenfest stieg, kündigte Adams damals seinen Rücktritt und die Einberufung einer Generalversammlung an. "Keine gute Strategie", meinten damals viele Heiligkreuzer. Ob es daran lag oder an den unstabilen Wetterverhältnissen, mag dahingestellt bleiben - die Festgäste pilgerten zurückhaltend auf den Kirchplatz. In diesem Jahr allerdings ging die Feier um den Bronzebrunnen wieder wie gewohnt mit großem Besucherinteresse über die Bühne. Im Frühjahr wurde der Wechsel in der Vereinsführung amtlich. "Das ist ein Amt, das einem angetragen wird, und das man eigentlich nicht ablehnen kann", sagt Theo Wolber. Adams habe ihn angesprochen: "Mach Du das mal, ich finde keinen anderen." Denn der Vorsitz des Vereins ist mit Arbeit und zeitlichem Aufwand verbunden. Zweifel habe Wolber deshalb gehabt, und seine Frau sei gar nicht davon begeistert gewesen, noch öfter auf ihren Mann verzichten zu müssen. Aber Wolber entschied sich für die Kandidatur und wurde einstimmig gewählt. "Wie sich das gehört", sagt der 58-Jährige mit einem Augenzwinkern. "Die Hauptangst war, dass das erste Fest nach Fred Adams kein Erfolg werden könnte", sagt Wolber. Sein Lampenfieber sei vor dem Termin gestiegen, als aber alles gut lief, schnell vergangen. "Ein schönes Ergebnis", sagt der Vorsitzende. Wenig Gläser sind zu Bruch gegangen, der Getränke- und Speisenverkauf lief problemlos über Bons, weit mehr als 1000 Menschen besuchten das zweitägige Fest, es herrschte gute Laune, und es gab keine Zwischenfälle. Das alles sei aber nur möglich gewesen, weil hinter ihm ein eingespieltes Team stand, das ihm die Organisation seines ersten Festes erleichtert habe, sagt Theo Wolber. Erst drei Jahre war Wolber bis zu seiner Wahl Mitglied im Verein. Den Vertrauensvorschuss hatte er sich aber bei anderen Gelegenheiten bereits erarbeitet. Zunächst als Parteiloser, später als CDU-Ortsvereinschef vertrat er die Interessen der Bürger im Ortsbeirat. Bei der städtischen Bürgerbeteiligung brachte der selbstständige Architekt sein Fachwissen ein. Darüber hinaus betreut er eine Initiative, die sich um die Revitalisierung des Zentrums in der Tessenowstraße kümmert."Ich war von schönen Sachen satt"

Außerdem hat sich Wolber nach dem Studium in Hannover baulich in Trier verewigt. Als Mitarbeiter des staatliches Hochbauamts entwarf der Architekt zwischen 1974 und 1978 die ersten drei Universitätsgebäude für Verwaltung, Bibliothek und Psychologie auf der Tarforster Höhe. "Das war eine tolle Zeit für einen jungen Architekten. Es war traumhaft zu planen und die Gebäude direkt zu sehen." Danach "war ich von schönen Sachen aber satt", sagt Wolber. So zog es ihn wieder nach Hannover. Er arbeitete für die Deutsche Gesellschaft für die Wiederaufbereitung von Kernbrennstoffen, plante 14 Jahre Industriebauten und Gebrauchsarchitektur in Gorleben, Wackersdorf und Ahaus und war acht Jahre lang als Betriebsratsvorsitzender eines Konzerns aktiv. Im Jahr 1989 zog es ihn mit seiner Frau Andrea und den beiden Kindern Philipp und Lisa wieder zurück an die Mosel und in seine Heimat Heiligkreuz, der er sich heute mehr denn je verbunden und für die er sich verantwortlich fühlt.

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