Zurück zu den Wurzeln

TRIER. (DiL) Vor großer Kulisse wurde Konrad Müller, der langjährige Leiter der staatlichen Bauverwaltung in Trier, in den Ruhestand verabschiedet. Prominenz aus Politik und Verwaltung war ebenso vertreten wie zahlreiche Mitarbeiter des Leitenden Baudirektors.

 Verabschiedete sich: Konrad Müller, Leiter des Staatsbauamtes.Foto: Josef Tietzen

Verabschiedete sich: Konrad Müller, Leiter des Staatsbauamtes.Foto: Josef Tietzen

Nicht ohne Grund hatte Müller, der seit 1973 den kompletten Bau der Trierer Universität maßgeblich beeinflusst hatte, seine Verabschiedung in die Aula des komplett umgebauten Universitätskomplexes "Campus 2", dem ehemaligen französischen Militärhospital, gelegt. "Eigentlich bin ich in 31 Jahren nur 800 Meter weit gekommen", meinte er schmunzelnd angesichts der räumlichen Nähe seines ersten und seines letzten großen Trierer Projekts. Zuvor hatten reihenweise Redner zu umfassenden Lobreden auf den Scheidenden ausgeholt, die zu keinem Zeitpunkt nach Pflichtübungen klangen. "Einen anspruchsvollen Gestalter mit Blick für die Machbarkeit" nannte ihn der Geschäftsführer des "Landesbetriebes Liegenschafts- und Baubetreuung" (LBB), dessen Trierer Dependance Müller geleitet hatte. "Es war ein Glücksfall, dass wir Sie seinerzeit für die Staatsbauverwaltung gewinnen konnten", fügte Hubert Heimann hinzu."Müller-Rampe” in Spangdahlem?

ADD-Präsident Josef Peter Mertes lobte den "offenen Kommunikationsstil und den moderierenden Charakter" des 65-Jährigen. Man habe das Gefühl gewonnen, "dass Sie Trierisch denken", bescheinigte Oberbürgermeister Helmut Schröer. Die Universität sei "stolz und dankbar" über die von Müller gestaltete "gelungene architektonische Einbettung des Campus in die Landschaft", sagte Uni-Präsident Peter Schwenkmezger. Der aus Spangdahlem angereiste US-Brigadegeneral Stephen P. Mueller zählte millionenschwere Projekte beim Flughafenausbau auf, bei denen man "stets die gewünschten Ziele erreichte". Zudem erwies sich der humorvolle Amerikaner als aufmerksamer TV- Leser: Er habe aus der Zeitung erfahren, dass nach Müllers Amtsvorgänger in Trier eine Straße benannt worden sei und könne sich gut vorstellen, dass es in Spangdahlem irgendwann einer "Müller-Rampe" gebe - nicht zuletzt, weil er den gleichen Namen trage. Der Personalratsvorsitzende Walter Hermen wollte seinen Chef gar nicht ziehen lassen. "Schließlich käme auch niemand auf die Idee, Otto Rehhagel als Trainer von Griechenland zu pensionieren, nur weil er 65 Jahre alt wird", witzelte der Arbeitnehmervertreter vor durchaus ernstem Hintergrund. Immerhin durchlebe der LBB "eine sehr schwierige Zeit mit großen Herausforderungen". Da traf es sich gut, dass - überraschend und außerhalb der angekündigten Rednerliste - der Müller-Nachfolger Ingo Penkwitt präsentiert wurde. Der 40-Jährige Architekt und Stadtplaner kommt aus Essen und bringt reichlich Erfahrung aus der privaten Wirtschaft mit. Sein Vorgänger nutzte seine Abschiedsrede, um das niedergeprasselte Lob an seine Mitarbeiter weiter zu reichen. Und ein paar Ideen, wie man das eine oder andere offen gebliebene Problem lösen könnte, wollte er trotz beginnenden Ruhestands auch noch anbieten - allerdings erst nach dem offiziellen Teil, beim Umtrunk in der Uni-Mensa.

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