Zusammenarbeit bewährt sich

TRIER. (DiL) Die lange gefährdete Betreuungsarbeit des "Streetwork e.V." für Obdachlose in Trier ist in ruhigeres Fahrwasser gekommen. Die Finanzierung ist gesichert, die Mitgliederzahl steigt und Streetworker Raimund Ackermann kann beachtliche Erfolge vorweisen.

15 neue Mitglieder meldet der Vereinsvorsitzende Peter Kappenstein in seiner Jahresbilanz für 2002. Die engagierte Arbeit von Raimund Ackermann wird inzwischen zu je einem Drittel von der Stadt, dem Land und aus Spendenmitteln finanziert. "Die Einbindung in das Netzwerk der Versorgung Wohnungsloser in der Stadt Trier hat die Bewährungsprobe bestanden", lautet Kappensteins Fazit. Nachdem es zwischen dem Streetworker und den "offiziellen" Angeboten der städtischen Sozialbehörde früher oft konzeptionelle Differenzen gegeben hatte, arbeitete man im letzten Jahr verstärkt Hand in Hand. So wirkte Raimund Ackermann, der enge Kontakte zu den Betroffenen unterhält, laut seinem Tätigkeitsbericht im letzten Jahr in 20 Fällen an der Erarbeitung von Hilfsplänen durch das Sozialamt mit. Insgesamt elf Obdachlose fanden mit seiner Hilfe Wohnraum oder konnten im Benedikt-Labre-Haus der Caritas untergebracht werden. In zwei Fällen wurde der Streetworker sogar zum Lebensretter: Er brachte Obdachlose in lebensbedrohlichem Zustand ins Elisabeth-Krankenhaus, wo man ihnen helfen konnte. Meist ist Ackermanns Tätigkeit allerdings weniger spektakulär: Er begleitet die Berber bei Behördengängen, versorgt sie mit Material aus der Kleiderkammer, besucht sie im Krankenhaus oder stellt Kontakte zu Hilfs-Institutionen her. Auch das Gesundheitsamt ist sein ständiger Ansprechpartner, vor allem, wenn es um Schutzmaßnahmen für seine Klienten geht. Ein wichtiger Bezugspunkt des Streetworks ist das Brüderkrankenhaus. Die dortige Sozialküche ist eine Anlaufstelle für viele aus der "Szene". Ackermann hebt die gute Zusammenarbeit mit Bruder Elias hervor, aber auch die Kooperation mit engagierten Ärzten wie Dr. Siede oder Professor Krönig.

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