Trier. (jp) Die Meinungsverschiedenheiten in der Mariahofer CDU gehören zu den Themen, die man lieber intern lösen würde. Duelle um Führungspositionen sind schließlich keine gute Grundlage eines souveränen Kommunal-Wahlkampfs. Vor diesem Hintergrund kann Jutta Albrechts Kommentar nicht verwundern: "Die Entscheidung, wer für das Amt der Ortsvorsteherin von Mariahof 2009 kandidieren wird, fällt am 23. Oktober auf einer Mitgliederversammlung. Vorher wird es keine öffentlichen Diskussionen geben."

Als der Vorstand des CDU-Stadtbezirksverbands sich mit der Frage beschäftigte, welche Kandidatin 2009 die Kommunalwahl und das Amt der Ortsvorsteherin anpeilt, meldeten beide Frauen ihre Ansprüche an.

"Es kam zu einer Abstimmung", bestätigte gestern Thomas Albrecht, Fraktions-Vize-Chef der CDU im Stadtrat und Ehemann von Jutta Albrecht. Doch bevor die Mitglieder des Vorstands ihre Hände hoben, hatte Amtsinhaberin Maria Marx, die 2004 für die CDU 84 Prozent geholt hatte und seit 1994 Ortsvorsteherin ist, den Saal verlassen. Offenbar aus Protest. Sie war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Ihr Verdruss dürfte nach der Abstimmung nicht geringer geworden sein, denn die Mehrheit des Vorstands stimmte für Jutta Albrecht als Kandidatin. Auch das bestätigte Ehemann Thomas - und betonte im selben Atemzug: "Dennoch fällt die definitive Entscheidung am 23. Oktober, und bis dahin fließt noch sehr viel Wasser die Mosel runter." Berti Adams, Chef der CDU-Stadtratsfraktion, äußerte sich gestern eindeutig: "Ich bin für Maria Marx. Das ist völlig klar."

Thomas Albrecht betonte unterdessen, seine Frau wolle kein Stadtrats-Mandat anstreben. "Wir haben eben erst darüber gesprochen, dass sie genau das nicht tun will."

Der Ortsbeirat hatte Jutta Albrecht im September 2004 zur stellvertretenden Ortsvorsteherin gewählt. Seitdem bildet sie mit Maria Marx eine schwarze Doppelspitze. Die CDU hat im Ortsbeirat neun Sitze, die SPD drei, die UBM einen.