Zwei Löwen, die für andere kämpfen
Es ist die dritthöchste Auszeichnung, die das Land zu vergeben hat. Die Ehrennadel würdigt Verdienste um Staat und Gesellschaft. Die haben Otto Krennrich aus Igel und Franz Thömmes aus Naurath/Wald jahrelang erbracht. Deshalb wurden sie von Landrat Günther Schartz in den Stand der Ehrennadel-Träger erhoben.
Landrat Günther Schartz (links) zeichnet Franz Thömmes (vordere Reihe, 2. v. l.) und Otto Krennrich mit der Ehrennadel des Landes für ihre Verdienste aus. Dessen Ehefrau Jutta (rechts) sowie Werner Weber, Bürgermeister Naurath/Wald, Michael Hülpes, VG-Bürgermeister Hermeskeil, und Wolfgang Reiland, VG-Bürgermeister Trier-Land (hintere Reihe v. l.), gratulieren. TV-Foto: Cordula Fischer
Trier. (cofi) Sie trägt das Wappen des Bundeslandes Rheinland-Pfalz mit dem Kreuz, dem Rad und dem Löwen. Ans Revers geheftet, soll sie den Träger auszeichnen als einen, der sich für andere eingesetzt, sich ehrenamtlich eingebracht hat.
In unterschiedlichen Bereichen aktiv, dürfen nun zwei weitere Bürger die Ehrennadel tragen, die sie mit einer vom Ministerpräsidenten Kurt Beck unterzeichneter Urkunde von Landrat Günther Schartz überreicht bekamen.
Franz Thömmes, Jahrgang 1951, ist einer, der anpackt. Vor allem, wenn es um seinen Ort Naurath/Wald geht. Dort ist er geboren und aufgewachsen, dort lebt er bis heute. Und dort macht er im Gemeinderat seit 1989 Lokal-Politik und ist seit 38 Jahren Feuer und Flamme für die Freiwillige Feuerwehr. 28 Jahre davon hat er die Truppe der Feuer-Löscher als Wehrführer durch die Einsätze geführt, trat im Juli aber vom Amt zurück.
"Ich hänge nicht am Posten", sagt Thömmes. Was zählt, ist die Gemeinschaft. 18 Feuerwehrleute gibt es in Naurath, Thömmes gründete die Jugendfeuerwehr mit. Fünf Nachwuchs-Brandbekämpfer konnten in die reguläre Truppe übernommen werden.
Auf ganz anderen Gebieten ist Otto Krennrich (Jahrgang 1935), ehemaliger Veterinärdirektor, aktiv. Seit 1982 ist er Vorsitzender des Meisterprüfungs-Ausschusses für das Fleischerhandwerk - der ehemalige Beruf bringt's mit sich.
Auch "im Ruhestand etwas zu gestalten", Perspektiven und Ziele für sich selbst zu haben, solche aber auch für andere Menschen zu entwickeln, ist eine Aufgabe, die Otto Krennrich aus Igel seit zehn Jahren wahrnimmt. Und zwar für den Senegal, wo die Arbeitslosenquote extrem hoch ist, über zwei Drittel der Bevölkerung am Tag mit weniger als zwei Euro ums Überleben kämpfen.
In der westafrikanischen Republik unterstützt Krennrich Entwicklungshilfe-Projekte über den Senegalhilfe-Verein sowie durch seine Arbeit in Ausschüssen von Rotary International. Einmal im Jahr reist er in den Senegal und unterrichtet dort in einem landwirtschaftlichen Ausbildungszentrum in Sandiara junge Menschen.
15 Brunnenbau- und acht Existenzgründungsprojekte zu realisieren, sind die nächsten Aufgaben. Eine Entbindungsstation konnte in diesem Jahr in Mbour eingeweiht werden. "Die Dankbarkeit der Menschen ist immer wieder berührend und wiegt alle Arbeit auf", sagt Krennrich.
