Zwei Städte feiern goldene Hochzeit

Rund 200 Gäste hatten sich am Samstag im Trierer Rathaussaal versammelt, und auch das Pontifikalamt am Sonntag im Dom war gut besucht. Zu feiern galt es eine seit 50 Jahren währende Freundschaft zwischen Ascoli Piceno und Trier, deren Bürgermeister sich vor einem halben Jahrhundert mit der Städtepartnerschaft auf den Weg in ein gemeinsames Europa machten.

 Rund 200 Gäste sind in den Trierer Rathaussaal gekommen, um die 50 Jahre währende Städtepartnerschaft zwischen Trier und Ascoli Piceno zu feiern. Auch Ascolis Bischof Silvano Montevecchi (Zweiter von links) ist zu den Feierlichkeiten angereist. TV-Foto: Cordula Fischer

Rund 200 Gäste sind in den Trierer Rathaussaal gekommen, um die 50 Jahre währende Städtepartnerschaft zwischen Trier und Ascoli Piceno zu feiern. Auch Ascolis Bischof Silvano Montevecchi (Zweiter von links) ist zu den Feierlichkeiten angereist. TV-Foto: Cordula Fischer

 Nach Orlini und Raskin erneuern Oberbürgermeister Klaus Jensen und Piero Celani (rechts) ein halbes Jahrhundert nach dem Eingehen des Städtebündnisses die Freundschaft zwischen den Städten. TV-Foto: Cordula Fischer

Nach Orlini und Raskin erneuern Oberbürgermeister Klaus Jensen und Piero Celani (rechts) ein halbes Jahrhundert nach dem Eingehen des Städtebündnisses die Freundschaft zwischen den Städten. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. (cofi) Die Unterschiede in Kultur und Mentalität sind es, deren gegenseitiges Kennenlernen durch die Begründung einer Städtepartnerschaft begünstigt wird. Das Herausbilden von Gemeinsamkeiten und die Suche nach gemeinsamen Wegen sind weitere Säulen des kommunalen Bündnisses, das vor 50 Jahren große Bedeutung für die Verständigung zweier Staaten in Europa hatte und bis heute hat.

Mit Ascoli Piceno hatte Trier 1958 seine dritte Partnerstadt nach Metz und Gloucester gefunden. Am 31. Januar wurde die Städtepartnerschaft in Ascoli - am 31. August in Trier - mit den Unterschriften der Bürgermeister Serafino Orlini und Heinrich Raskin besiegelt. Die Ziele von damals seien auch 50 Jahre danach nicht vergessen, sagte Oberbürgermeister Klaus Jensen ein halbes Jahrhundert später beim Empfang der Delegation aus Ascoli Piceno, angeführt von Bürgermeister Piero Celani, im Trierer Rathaussaal. Die Verbrüderung war ein "Signal für die Wiederaufnahme Deutschlands in die europäische Völkerfamilie" und für ein angestrebtes "Miteinander in einem gemeinsamen Europa". Aber auch wirtschaftliche Verbindungen und das Wachstum des Tourismus' wurden zu Zielen erklärt. "Damals hat Europa den ersten Schritt zu seiner Vereinigung gemacht. Heute leben wir in einem Europa, das ein gemeinsames Haus für uns alle darstellt", sagte Piero Celani. Vor allem "Respekt für die Werte verschiedener Kulturen" zu lernen, sei Aufgabe einer solchen Städtepartnerschaft, die auch den Austausch für Schüler und Jugendliche möglich mache. Als lebendiges Beispiel für die gesprochenen Worte musizierten Schüler aus Trier und der Stadt am Tronto gemeinsam beim Empfang im Rathaus. Am Piano spielten Claudia Canzian (Ascoli Piceno) und Ye-Hyun Hwang (FWG Trier) den ungarischen Tanz Nr. 1 in G-Moll von Johannes Brahms, Flavio Moretti (Klavier) und Michael Kröger (Horn) interpretierten den zweiten Satz von Mozarts Konzert Nr. 2 in Es-Dur.

Die Grüße des Botschafters Antonio Purini überbrachte Konsularattachee Maria Giacinta Guantario des Generalkonsulats der Republik Italien. In seiner Predigt beim Pontifikalamt im Trierer Dom, die er auf Deutsch hielt, machte Ascoli Picenos Bischof, Silvano Montevecchi, noch einmal deutlich, wie wichtig die "Begegnung zwischen den Völkern" sei, um den Frieden zu gewährleisten, der "Garant für Gerechtigkeit und Solidarität ist". Grundlage und gemeinsame Wurzel der Freundschaft zwischen Trier und Ascoli ist die Basis des gemeinsamen Glaubens und die Verehrung des Heiligen Emygdius, der als erster christlicher Bischof aus Trier über Mailand und Rom nach Ascoli Piceno kam.

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