Zwei Stadtteile feiern

EHRANG/PFALZEL. (red) Karl Heinz Schuler ist neuer Schützenkönig der Ehranger Sebastianus-Schützen. Am Samstag, 12. Juli, wird er gemeinsam mit Ehefrau Irmina als Königspaar inthronisiert.

Die Sebastianusschützen mit Brudermeister Dieter Römer haben ein großes Festprogramm arrangiert. Zur Eröffnung am Samstag, 17.30 Uhr, treten die Böllerschützen aus Marpingen an. Nach der Begrüßung der Gastvereine folgt eine Parade, mitgestaltet vom Blasorchester Ehrang. Im Festzug wird das Königspaar zur Pfarrkirche St. Peter geleitet, wo um 18 Uhr Präses Gerhard Jakob einen Festgottesdienst zelebriert, der vom Kirchenchor Cäcilia St. Peter unter Leitung von Reinhold Neisius mitgestaltet wird. Danach wird im Schützenhaus im Wallenbachtal gefeiert. Am Sonntag, 13. Juli, ist um 11 Uhr ein bayerischer Frühschoppen. Nachmittags gibt es Kaffee und Kuchen. Für Unterhaltung sorgt "Red Bird". Der Schützenkönig stammt aus Ehrang, wohnt aber infolge Heirat in Pfalzel, so dass das Schützenfest diesmal zu einem harmonischen Fest zweier Stadtteile avanciert. Das war nicht immer so. Dieter Römer hat in der Chronik geblättert und stieß auf einen Erlass des Pfalzeler Amtmannes Johann Jakob von Eltz aus dem Jahre 1602, der von den Schützen unbedingten Gehorsam gegenüber der Obrigkeit verlangte. Anlass waren Ausschreitungen bei Schützenfestes in Pfalzel und Ehrang. Bis heute ist mündlich überliefert, dass hitzköpfige Pfalzeler und Ehranger Schützen bei Festivitäten aneinander gerieten - infolge übermäßigen Alkoholgenusses. Sie balgten sich auf dem Weg nach Pfalzel ab dem damaligen Brückentor bis in die Kyll. Selbst die Pfalzeler Schützenfahne versank im Bachwasser. Daraufhin grollte der Kurfürst. Die gesamte Ehranger Schützenbruderschaft musste zwecks Wiedergutmachung antreten und wurde bestraft - unter anderem musste sie ein Fuder Ehranger Heidewein an die Dienerschaft des Kurfürsten abführen. Dem Kurfürsten war die Kreszenz zu sauer. Die Schützenbruderschaft Pfalzel existiert heute nicht mehr, wohl aber ihre alte Schützenfahne. Der frühere Pfarrer Thomas van Xanten entdeckte sie in einer Truhe im alten Pfalzeler Pfarrhaus.

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