Zweifel an Zeitvorgabe

Ein umfangreiches Arbeitspensum hatte sich der Ortsbeirat Mariahof für seine erste Zusammenkunft 2008 vorgenommen - und bekam es sogar bewältigt. Bei Sitzungsbeginn ging es darum, die Bürger bezüglich der regen Sanierungs-Bautätigkeit im Stadtteil auf den neuesten Stand zu bringen.

Trier-Mariahof. Die knapp 30 Bürgerinnen und Bürger, die zur jüngsten Sitzung des Ortsbeirates Mariahof ins Pfarrheim St. Michael gekommen waren, nutzen die Gelegenheit: Wann kommt es schon mal vor, dass Vertreter des städtischen Tiefbauamtes und der Stadtwerke Trier (SWT) gemeinsam Rede und Antwort stehen. Also hielten die Zaungäste mit ihren Fragen nicht lange hinter dem Berg, nachdem Ortsvorsteherin Maria Marx (CDU), abgesegnet durch einstimmigen Beschluss der Ratsversammlung, Feuer frei gegeben hatte für die Anliegen der Bürger: Bekanntlich haben mit dem ersten Bauabschnitt (BA) umfangreiche Sanierungsarbeiten an Versorgungsleitungen und in deren Folge an Wegen und Straßen begonnen (der TV berichtete mehrfach). Drei Wahlperioden bis zum Projektabschluss?

Nun geht es um BA zwei, der laut SWT-Mitarbeiter am 31. März beginnen und am 31. Oktober dieses Jahres abgeschlossen sein soll - wenn denn alles reibungslos verläuft. Betroffen sind die Anwohner von Lasinskystraße, Klausener Straße und Anheierstraße. Angezweifelt von Besuchern wie Ratsmitgliedern wurde der Zeitraum von fünf Jahren, um die 13 Millionen-Maßnahme fertig zu stellen. Ernsthaft nahm diese Vorgabe den Verwaltungsleuten keiner von den Anwesenden ab. Begonia Hermann (SPD) sprach eher von drei Wahlperioden, die wohl ins Land gingen, bis das Projekt abgeschlossen werden könne. Franz Thiel, Sprecher der eigens eingerichteten Arbeitsgruppe, und ein Zuhörer äußerten sich besorgt: "Es wird 18 Jahre gebaut und 18 Jahre abgerechnet", schob der Zuhörer nach. In keiner Bürgerversammlung bisher sei von so einem langen Zeitraum die Rede gewesen. Tiefbauamt-Leiter Martin Bismor ("Hängt vom Geld ab") versicherte, "direkt nach den Stadtwerken reinzugehen". Will heißen, dass nach Fertigstellung durch die SWT ohne zeitliche Verzögerung mit den Oberflächenarbeiten an Wegen und Straßen begonnen werde. Bismor bat jedoch um Verständnis für das jährliche Kreditvolumen, über das die Stadt verfüge. Der Höchstbetrag könne mitunter zu einem Problem werden. Jutta Albert (CDU) sieht "mit Schrecken Schotterstrecken auf Jahre entgegen". Zugänglich bleiben die Hausgrundstücke mittels verlegter Gitterroste - nichts für Damen mit hohen Absätzen. Ortsvorsteherin Marx hatte keine Sorge, "dass alle Wege, die die Stadtwerke aufmachen, von der Stadt wieder zugemacht werden". "Wer kontrolliert die Arbeiten?", karrte ein Zuhörer nach. Martin Bismor verwies auf Abnahmetermine und Gewährleistung durch die ausführende Baufirma.Anderes Thema: Das zu schnelle Fahren im Gartenstadtteil. Hierzu kündigte Martin Bismor an, mit dem Ausbau die Hauptverkehrsstraßen auf eine Breite von 6,50 Meter zurückzunehmen und dafür verkehrsberuhigt auszubauen. Nur 30-Kilometer-Schilder aufzustellen, brächte nichts, so der Rat einhellig. Zwei Prüfaufträge gingen einstimmig an die Ortsvorsteherin: 1. Ob es möglich sei, den Rundweg (Lasinskystraße ins Tiergartental nach Olewig) zu einem Fahrradweg auszubauen; 2. Stadt und Wohnungsbaugesellschaft GBT sollen prüfen, ob hinter dem Garagenhof Bonhoefferstraße neue Garagen errichtet werden können.

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