Zwiebelwickel und Kamillentee

TRIER. (noj) Husten, Schnupfen, Ohrenschmerzen und Fieber - kaum ein Kind bleibt davon verschont. Soll man zum starken Medikament greifen, damit das Kind möglichst schnell wieder fit ist, oder sind Hausmittel, wie Wickel oder Tees, hilfreich? Um das Thema "Kinderkrankheiten und Hausmittel" geht es in der Telefonaktion am morgigen Donnerstag von 17 bis 19 Uhr.

Hat ein Kind Fieber, geraten Eltern schnell in Panik und greifen zum Zäpfchen, damit die erhöhte Körpertemperatur zurückgeht. "Das Fieber ist eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers", sagt Heilpraktikerin Edith Scharfbillig aus Wittlich. Man solle nicht zu früh mit der Behandlung anfangen, um diese natürliche Abwehrreaktion zu stoppen. Antibiotika verhinderten in einem solchen Fall, dass der kindliche Körper seine natürlichen Abwehrkräfte entwickeln könne.

Auch Kinderärztin Agathe Traut aus Schweich empfiehlt Eltern häufig Hausmittel. Mehr als 50 Prozent der Virusinfektionen könnten mit einfachen Mitteln behandelt werden, sagt sie. Das sei billiger und vor allem frei von Nebenwirkungen. Bei Fieber empfiehlt sie zunächst einmal Waden- oder Brustwickel.

Die Grenzen der Hausmittel und Eigenmedikation sind da erreicht, wo das Fieber zu hoch wird, oder auch andere bakterielle Erkrankungen dazu kommen. So könnten beispielsweise Pseudokrupp-Anfälle mit dem Dämpfen von Kamillentee oder kalter Nachtluft gelindert werden. Kommt aber eine Ohrenentzündung hinzu, ist es besser, zu anderen Mitteln zu greifen.

Ob ein Arzt hinzugezogen werden müsse, oder man mit Selbstmedikation weiterkommt, ist häufig auch für Apotheker eine wichtige Frage bei der Kundenberatung. "Der Kunde sollte nach Möglichkeit nicht mit einer vorgefassten Meinung kommen, sondern sich beraten lassen", wünscht sich Theo Hasse, Apotheker aus Zerf.

Neben Wickeln, bei denen man unter anderem die heilsame Wirkung von Zwiebeln oder Quark nutzen könne, sei auch die Gabe von pflanzlichen Tees sehr hilfreich, betont Kinderärztin Traut. Thymian, Holunder, Kamille seien nur einige Beispiele.

Welche Hausmittel es gibt, für welche Beschwerden und welche Patienten sie eingesetzt werden können, und wann man zu stärkeren Mitteln greifen muss, darüber informieren morgen, 3. April, von 17 bis 19 Uhr die Experten bei der Telefonaktion des Trierischen Volksfreunds .

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