Zwischen DSDS und Doktorarbeit

Tobias Hött (28) ist ein echter Trierer, studierter Kunsthistoriker und nebenbei einfühlsamer Kandidaten-Betreuer bei der Talent-Show "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS). Der TV hat ihn besucht.

Trier. Er ist ein wichtiges Puzzle-Teil der weit und breit bekannten DSDS-Show, und doch sehen ihn die vielen Millionen Zuschauer der Sendung nie. Tobias Hött ist Kandidaten-Betreuer bei DSDS. Während die Gesangs-Talente vor der Jury um Dieter Bohlen ihr Bestes geben, ist der Trierer hinter der Bühne im Betreuungs-Einsatz.Doch wie kommt man zu einem derart begehrten Job? Angefangen hat alles mit einem Zufall. Bei der Produktions-Firma hatte er sich ursprünglich für ein Praktikum vorgestellt. Herausgekommen ist schließlich die Arbeit als Kandidaten-Betreuer. Das war vor acht Jahren. "Ich bin stolz, dass aus einer Praktikumsanfrage ein Job wurde, mit dem ich mein Studium und meine Doktorarbeit finanzieren kann." Er hatte schon Kandidaten von Herzblatt bis Familienduell betreut, als er in der zweiten Staffel von DSDS die Kandidaten-Betreu-ung der Talente übernahm. Seine Aufgabe besteht vor allem darin, den Kandidaten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und sie bei allen Aufgaben und Terminen zu begleiten. Insgesamt kümmern sich fünf Mitarbeiter nur um die Wünsche und Bedürfnisse der Kandidaten. Logisch, dass sich da eine persönliche Beziehung entwickelt. "Wir haben ein herzliches, vertrautes Verhältnis und viel Spaß bei der Arbeit", sagt Hött. Doch die Betreuer stellen nur einen kleinen Bruchteil der DSDS-Maschinerie dar. Bei den live produzierten Motto-Shows verhelfen insgesamt etwa 400 Mitarbeiter Thomas, Fadi und Co. zum perfekten Auftritt. Für Tobias Hött bedeutet der Job ständiges Pendeln zwischen Köln und Trier, denn nebenbei arbeitet er an seiner Doktorarbeit als Kunsthistoriker. Den Spagat meistert er geschickt. Dabei hilft ihm auch die Arbeit beim Fernsehen: Denn hier hat er Fähigkeiten wie Organisations-Talent oder Zeit-Management gelernt - alles Eigenschaften, die er auch als Historiker benötigt. Auf die Frage nach dem spannendsten Erlebnis bei DSDS antwortet er schmunzelnd: "Einer der besonderen Tage war der Pfingstsonntag. Da habe ich die Finalisten zum Formel-1-Rennen in die Türkei begleitet."Doch seine Liebe gehört der Kunst. Durch seinen Vater, den Trierer Malermeister Walter Hött, kam er schon früh mit Kunst und Handwerk in Berührung. 2006 hat Hött ein erstes großes Galerie-Projekt in einem "Szeneviertel" in Hamburg gemacht. Als nächstes wird der vielfältig talentierte 28-Jährige seine Doktorarbeit in Angriff nehmen. Parallel dazu recherchiert er für eine Ausstellung, die er für Herbst 2008 in seiner Heimatstadt Trier plant. Er verrät nur soviel: "Die Ausstellung wird unbekannte und verschollen geglaubte Frühwerke eines Trierer Malers zeigen, der aus meiner Familie stammt und seit zehn Jahren tot ist." Die Trierer dürfen gespannt sein.Mehr über die populäre Talent-Show "Deutschland sucht den Superstar" lesen Sie heute auf Seite 32 und in unserer Beilage Wochenendjournal.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort