Zwischen Hoffen und Bangen

TRIER. Die Sparvorschläge des Bistums lösen bei den Betroffenen sehr unterschiedliche Reaktionen aus. Während die einen protestieren, suchen andere nach Lösungen, wieder andere sind einfach nur ratlos oder bestürzt.

"Das sind schon recht hohe Summen, die uns fehlen, und das wird unsere Arbeit erschweren", sagt die Geschäftsführerin der Annastift Wohnheim GmbH, Christine Imping-Schaffrath, die eben erst die Unterlagen des Bistums einsehen konnte. Bei der Annastift GmbH - einer karitativen Einrichtung - plant das Bistum, den Personalkostenzuschuss in zwei Schritten abzubauen, womit ein so genannter "Einsparvorschlag" in Höhe von 93 800 Euro erreicht werden könnte."Pläne zielen auf Stellenabbau hin"

Imping-Schaffrath will sich die Sparvorschläge erstmal in aller Ruhe angucken. Sie hofft aber schon jetzt, dass es noch zu "Verschiebungen" der Einsparungen kommen möge, da es sich noch um einen Diskussionsprozess handele. Sehr viel größer ist der Posten, der beim Caritasverband der Diözese Trier eingespart werden soll. Der Zuschuss zu Personal- und Sachkosten für den Diözesan-Caritasverband, die regional-Caritasverbände und die Fachverbände soll um zehn Prozent reduziert werden, das entspricht 2,1 Millionen Euro. Die Konsequenzen dieses Sparvorschlags für die sozialen Dienste sind noch nicht absehbar. "Jeder muss seinen Weg finden. Das gemeinsame Ziel muss sein, in allen Bereichen ausgewogen zu sparen und zu verhindern, das ganze Aufgabenbereiche aufgegeben und damit Menschen, die Rat und Hilfe bei uns suchen, allein gelassen werden", kommentiert der Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes, Prälat Franz-Josef Gebert. Die Verbände würden alle Möglichkeiten prüfen, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. "Bei den Vorschlägen wird großer Wert auf den Abbau von Stellen gelegt", glaubt Bernd Steinmetz, Dozent an der Katholischen Akademie. Bei der Bildungseinrichtung nahe der Mariensäule ist ein Personalkostenreduzierung von 100 000 Euro vorgesehen. Die Summe würde eine Dozentenstelle kosten und eine halbe Stelle im Sekretariat. "Damit gerät auch die ganze Einrichtung auf den Prüfstand", gibt Direktor Jürgen Doetschzu bedenken. Der möchte zwar keine "Verweigerungshaltung" einnehmen, weiß aber auch noch nicht, wie der Vorschlag umzusetzen ist. "Wir werden uns im Mai damit befassen und analysieren, wo wir sparen können", sagt Doetsch. Unterdessen versichert Thomas Junker, Geschäftsführer der Paulinus Verlag GmbH: "Für uns ist die Kürzung der Zuschüsse nicht so dramatisch, sie liegen im Rahmen unserer mittelfristigen Planung." In Bezug auf die Sparpläne bei den Kindergärten sagt die Leiterin eines katholischen Kindergartens in der Stadt, die ungenannt bleiben möchte: "Wir finden das nicht in Ordnung, auch wenn wir selbst nicht betroffen sind. Es trifft wohl die kleinen Kindergärten auf dem flachen Land."

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