Ab in den Gulli

Zum Beitrag "Pakete im Nichts, Briefe im See" (TV vom 27. Januar):

Wie mir von "hochinoffiziellen Greisen" zugetragen wurde, denkt die Post darüber nach, sämtliche Kanaldeckel der Haupt- und Nebenstraßen gelb anzumalen und mit einem Postlogo zu versehen. Da man auch in den Großstädten die Postfilialen abschaffen will, gleichzeitig aber die Flächenabdeckung der Post und den Service erhöhen möchte, können Kunden zukünftig ihre Sendungen direkt in den gelben Gullikasten einwerfen. Dies wird auch in ländlichen Gebieten für große Zufriedenheit sorgen. In einer weiteren Ausbaustufe werden die gelben Gullikästen mit einem Klappmechanismus versehen, um auch Päckchen und Pakete aufnehmen zu können. Um die durchschnittliche Auflösungszeit von Briefen und Päckchen in Wasser zu ermitteln, hatte man den Weiher bei Quint vorübergehend als Versuchsgelände gepachtet. Die Testergebnisse haben ergeben, dass auch bei einer Postlaufzeit von mehr als fünf Tagen kaum Auflösungserscheinungen an den Sendungen feststellbar waren. Auch die Zustellung der Post an die Empfänger soll sich vehement vereinfachen. Man ist mit den kommunalen Behörden in Verhandlungen, die Klärwerke den Postkunden zugänglich zu machen. Somit könnte die Postinfrastruktur auch für Postfächer komplett abgeschafft und die Zustellungsgebühr dramatisch gesenkt werden. Die Postkläranlagen sind den Kunden zukünftig rund um die Uhr zugänglich. Der gewerblichen Kundschaft werden in einem Versuchsmodell ab 2008 auch gelbe Toilettenkästen auf dem Firmengelände angeboten - nur geschäftlich zu nutzen. Die neue Service-Offensive ermöglicht es, die Portokosten bei gleichzeitig deutlich verbessertem Kundenservice moderat um 50 Prozent zu erhöhen. Das Personaleinsparpotenzial wird vorsichtig auf etwa 95 Prozent geschätzt. Der Personalabbau soll sozialverträglich vom Bund finanziert werden. Vorstand und Aufsichtrat der Post werden um eine unbestimmbare Anzahl von verdienten Personen aus Politik und Wirtschaft weiter aufgestockt. Einem erfolgreichen Börsengang der Post steht somit nichts mehr im Wege. Hartwig Wendhausen, Ockfen

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