Abwarten gilt nicht

"Bleibt hier in der Stadt, bis ich euch den Geist sende und ihr mit der Kraft von oben gestärkt werdet." Das ist das letzte Wort, mit dem der auferstandene Jesus sich von seinen Freundinnen und Freunden verabschiedet.

So gehört am Donnerstag in den katholischen Gottesdiensten. Bleibt in der Stadt: Da, wo ihr gebraucht werdet, wo ihr zu Hause seid. Klingt doch gut. Realistisch. Erdverbunden. Und ein wenig auch nach bürgerschaftlichem Engagement- jedenfalls für heutige Ohren. Denn wer bliebe schon gern in einer Stadt, in der so manches - sagen wir mal: verbesserungswürdig ist... "Bleibt hier in der Stadt ..." steht da; nicht: "Wartet in der Stadt..." Abwarten nämlich ist Sache der Christinnen und Christen nicht. Auch wenn es zur Zeit manchmal fast so aussieht, als wäre Abwarten gesellschaftlich angesagt. Die Wirtschaft jedenfalls beklagt sich heftig: die Leute würden zu viel abwarten, nicht genug Geld ausgeben, weil sie nicht wissen, wie viel sie bald noch haben werden. Und zugleich schlagen sie (als Arbeitgeber) vor, erst mal - klar: abzuwarten, ob zum Beispiel nicht doch genug Lehrstellen angeboten werden... Anpacken. Sich engagieren, zum Beispiel in der eigenen Stadt - das ist jedenfalls die Haltung von Menschen, die im Geist Jesu und in der Kraft Gottes leben. Wir wissen und spüren ja, dass dieser Geist schon geschenkt ist. Auch wenn natürlich immer zu hoffen bleibt, dass noch mehr von diesem Geist auch bei den Einzelnen ankommt. Und dass in dem, was wir dann tat-kräftig (und begeistert) angehen, sich auch der Geist von Gott zeigen wird: da bin ich ganz optimistisch. Altfried Rempe, Pastoralreferent in Trier altfried.rempe@bgv-trier.de

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