Achtung: "Verschenkungsgefahr?"

Suchen Sie noch, oder haben Sie schon alle - alle Geschenke für das Weihnachtsfest? Hoffentlich haben Sie auch die richtigen Präsente gut versteckt. Nicht, dass Sie für einen Mann etwa Kleidung, Socken oder Krawatten besorgt haben.

Oder für eine Frau Haushaltsgeräte, Parfüm oder Socken - denn diese sind, laut einer Umfrage, die diese Woche zu lesen war, die Top 3 der unerwünschten Geschenke. Natürlich war die Liste länger, und als ich sie las, dachte ich mir: "Wenn das alles stimmt, dann ist die Gefahr ja sehr groß, dass man sich im wahrsten Sinne des Wortes verschenken, etwas Falsches schenken, kann."

Bei dem Gedanken musste ich nachdenklich schmunzeln. Besteht tatsächlich "Verschenkungsgefahr"?

Ich mache mir doch Gedanken um den Menschen, den ich beschenken will und sage dann voller Zuversicht und Überzeugung: Das verschenke ich gerne. Schenken heißt doch: freiwillig etwas geben, keine Gegenleistung erwarten, keinen Eindruck schinden, sondern Freude bereiten.

Wie sollte man da falsch schenken? Aufrichtiges Schenken kommt für mich von Herzen. Weil mir mein Nächster und meine Nächste am Herzen liegen, beschenke ich sie gerne. Dafür steht ja auch das Weihnachtsfest - da werden wir alle von Gott beschenkt, weil wir Menschen Gott am Herzen liegen.

Von der Idee möchte ich mich inspirieren lassen - nicht von einer Umfrage.

Für mich ist daher klar: Wer seine Nächsten liebt, braucht keine Angst vor unerwünschten Geschenken zu haben. In diesem Sinne: haben Sie keine Angst vor "Verschenkungsgefahr!"

Pfarrerin Vanessa Kluge

kluge.ehrang@ekkt.de

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