Mit Pitter, Paula und Willi hab' ich in einer Ecke gesessen, und schon in der ersten halben Stunde hatten wir uns mit so manch einer Porz langsam in Schwung gebracht. Die Paula wollt' anfangs noch auf Schicki-Micki machen und sich so einen Prosecco bestellen. Da hab' ich der Bedienung gesagt, bringen sie der Dame lieber einen Arbeiter-Sekt, der passt besser zu uns. Arbeiter-Sekt? Die hat mich angeguckt wie ein Auto. Ja klar - ein Viez mit Sprudel. Und je später der Abend, um so lustiger wurde unsere Runde. Die Musik hatte kaum losgelegt, da kommt die Sekretärin vom Chef auf unseren Tisch zugehüpft. Der Pitter sagt noch: "Guck' mal Jupp, die bewegt sich wie eine Gazelle - oder wie heißt dat Tier mit dem langen Rüssel." Wir prusten los, nur die Paula schüttelt ihren Lockenkopf und meint: "Habt ihr drei schon mal in den Spiegel geschaut? Glaubt ihr wirklich, ihr könntet es euch noch aussuchen?"

Bevor ich überhaupt verstanden hab', was die Paula da meint, fordert mich die Sekretärin zum Tanzen auf. Und ehe mir eine Ausrede einfällt, schieben mich der Willi und der Pitter Richtung Tanzfläche. Mei, war mir das peinlich. Die nette Kollegin fragt mich erst nach dem dritten Lied: "Jupp, tanzt du eigentlich gerne?" Ich nicke nur eifrig, weil ich mich ja auf meine Füße konzentrieren muss. "Warum lernst du es dann nicht mal?," meint sie dann ganz unverschämt. Und die gute Paula hat mir dann den Rest gegeben. "Mensch Jupp, das hat ja richtig geschwingt!" Ich denke schon, wenigstens die Paula hat Ahnung, da legt die doch glatt nach. "Ich meinte nicht dein Wackelknie. Der ganze Boden hat vibriert, bei deinen Tanzkünsten."

Ja, und genau so hab' ich mich am nächsten Tag gefühlt. Der Boden hat immer noch geschwankt, und ich hatte das Gefühl, als würde eine ganze Gazellenherde (ihr wisst schon, die mit dem langen Rüssel) in meinem Kopf ihre Weihnachtsfeier abhalten.