Angie neben Schweini und Jogi

Fußball ist ein ganz einfacher Sport: Das Runde muss in das Eckige. Das war immer so und wird immer so bleiben. Mehr als diesen Spruch von Sepp Herberger, dem Trainer der 54er-Weltmeisterelf, muss man nicht kennen, um das Spiel zu verstehen.

Also geht es für einen Trainer darum, eine Taktik zu finden, damit das eigene Team zumindest ein Tor mehr erzielt als kassiert. Wenn ich da an das denke, was sich bei der deutschen Mannschaft bei der laufenden Europameisterschaft tat, kann dieser Job doch gar nicht schwer sein. Da wird Joachim Löw für ein Spiel von der Trainerbank verbannt. Doch sein Assistent Hansi Flick tut so, als wäre nichts geschehen. Er führt die Mannschaft gegen den Mit-Favoriten Portugal zu einem grandiosen Sieg. Da müsste sein Chef, nach einer sehr bescheidenen Vorrunde, doch normalerweise sofort ins zweite Glied zurücktreten. Auch die Leistung beim Halbfinal-Sieg gegen die Türkei, wieder unter Löws Führung, war keine Ruhmestat. Dass die Mannschaft überhaupt so weit kam, ist aber einer Frau zu verdanken. Bundeskanzlerin Angela Merkel beschwor den gesperrten Bastian Schweinsteiger in der Halbzeitpause des Österreich-Spiels, sich auf seine Stärken der WM 2006 zu besinnen. Dort hatte Schweinsteiger im Spiel um Platz drei die Portugiesen im Alleingang abgeschossen. Und der Spieler hielt sich tatsächlich an die Worte der Kanzlerin, wurde im Viertelfinale gegen eben diese Portugiesen zum Sieg-Garanten und erzielte gegen die Türken den Ausgleich. Das Mindeste wäre ja, Angela Merkel nun auch eine Prämie zu zahlen. Viel eher sollte sich der Deutsche Fußball-Bund aber mit dem Gedanken beschäftigen, die offenbar psychologisch bewanderte Kanzlerin anzuwerben. Angie auf der Trainerbank neben Jogi und Hansi und zuständig für Spieler wie Schweini und Poldi. Was für ein Team, was für eine Herausforderung!

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