Appell an die Vernunft

Zum Artikel "Hoffnungsschimmer in der Funkstille" (TV vom 10./11. Juli):

Da anscheinend allen öffentlichen Stellen die Hände gebunden sind oder Desinteresse, Kumpanei oder sonst was jede Aktivität lähmt, hilft wohl nur noch öffentliches Appellieren an die Vernunft und den Bürgersinn des Eigentümers der vom Abriss bedrohten Häuser in der Paulinstraße 20 bis 24, Johannes Friedrich (Geschäftsführer des Fliesenzentrums Kenn): Erinnern Sie sich Ihres Weitblicks und des Respekts für die Ästhetik einer vergangenen Epoche, den Sie bereits bei der großartigen Umgestaltung des Hotels "Römischer Kaiser" aufs Respektabelste bewiesen haben - getreu der Leitlinie, dass Eigentum auch verpflichtet - und erhalten Sie die gestalterisch wertvollen Gründerzeithäuser in der Paulinstraße 22 bis 24 und das an dieser Stelle der Stadt historisch besonders wertvolle Gebäude des Spätklassizismus (Nr. 20), das zudem das Geburtshaus Ihres Vaters ist. Die für die geplante Neubaumaßnahme projektierten fünf Millionen Euro sind dafür mehr als genug. Die Häuser sind für die von architektonischen Scheußlichkeiten in den vergangenen Jahrzehnten genügend verunstaltete Paulinstraße von immenser Wichtigkeit. Lassen Sie nicht zu, dass Sie sich im Gedächtnis der Trierer Öffentlichkeit in die Phalanx der gewissenlosen Spekulanten einreihen, die zu verantworten haben, dass unsere - noch - schöne Stadt abrissweise stirbt. Ihr diesbezüglich gutes Renommee ist bislang noch unangetastet. Und nun ein Wort zu Herrn Morgen vom TV : Vokabeln wie "morbid", "marode" und "ruinöse Bruchbuden" sind nicht nur unzutreffend für die nach wie vor grundintakte Bausubstanz der betreffenden Häuser, sondern lassen auch beim Leser massive Zweifel aufkommen, worum es Ihnen und dem TV eigentlich geht: Erhaltung der gestalterisch wertvollen Häuser oder Abriss um jeden Preis - Hauptsache, es tut sich was? Joachim Brück Trier

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