Auf dem falschen Fuß

Es gibt Tage, die streicht man am besten schon Wochen vorher aus dem Kalender. Kennen Sie das? Schlaftrunken taumeln Sie morgens aus dem Bett, wollen die Zeitung holen und stellen fest, dass der unverschämte Nachbar sie schon wieder gestohlen hat.

Aber es kommt noch besser: Zurück in der Wohnung ist die Milch, die Sie in den frisch aufgebrühten Kaffee gießen, sauer und das Wasser beim Duschen mal wieder eiskalt. Kann nur besser werden? Falsch! Auf dem Weg zur Arbeit erwischt Sie ein Blitzer - Sie hatten es eilig, denn der Wecker hat nicht geklingelt. Auf der Arbeit angekommen stellen Sie fest, der Reißverschluss Ihrer Hose hat sich während der Autofahrt selbst zerstört - peinlich, peinlich.

Doch der Tag ist noch lange nicht zu Ende. Das Essen in der Kantine ist aus, im Cola-Automaten gibt es nur noch die verhasste Limo, und selbst Frust-Schokolade kann den Heißhunger nicht stillen. Wäre alles nicht so schlimm, wenn nicht auch noch die benötigten technischen Geräte in Ihrer Gegenwart streiken würden. Minimum fünfmal in drei Stunden stürzt der Computer ab. Nach qualvollen acht Stunden Arbeit machen Sie sich auf den Nachhauseweg und stellen fest, dass der Wohnungsschlüssel in der anderen Tasche war. Frustriert sitzen Sie also auf der Fußmatte (der unverschämte Nachbar, der morgens die Zeitung geklaut hat, hat Ihnen die Haustür geöffnet, aber Ihnen kein Asyl gewährt) und warten, bis Ihre bessere Hälfte Stunden später von der Spätschicht nach Hause kommt. Sie ahnen Schreckliches für den heutigen Tag? Ein Tipp von mir: Stehen Sie vom Kaffeetisch auf, begeben Sie sich zurück in Ihr Bett, drehen Sie sich noch einmal um und stehen dann mit dem rechten Fuß auf. Vielleicht hilft es ja. Zumindest ist es besser, vorzubeugen, als den Kalender unnötig zu strapazieren.

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