Ausnahmsweise: Augen zu und durch!

Für weitere verkaufsoffene Sonntage in Trier gibt es ebenso viele gute Gründe wie gewichtige Gegenargumente. Der Hoffnung auf zusätzlichen Umsatz in der Tourismus-Hochsaison steht das Gefühl einer Inflation und eines Sich-tot-Laufens offener Sonntage gegenüber.

Hinzu kommen Bedenken der Gewerkschaft Verdi und der Kirchen, das Ladenschlussgesetz werde immer mehr aufgeweicht und der Sonntag zum Werktag degradiert. In anderen rheinland-pfälzischen Städten tat man sich leichter als in Trier und hat bereits den WM-Sonderöffnungs-Segen der ADD. Beispiel Mainz: Vom 11. Juni bis 9. Juli ist an allen Sonntagen von 12 bis 20 Uhr Shoppen möglich. Koblenz: Läden geöffnet an den Sonntagen 18. Juni und 2. Juli (13 bis 18 Uhr) und werktags bis 22 Uhr. Spielort Kaiserslautern: Läden offen an allen WM-Sonntagen und an Fronleichnam (15. Juni) von 13 bis 18 Uhr. Das könnte ein Fingerzeig für Trier sein. Legt die City-Initiative ein stimmiges Rahmenprogramm zu den von ihr beantragten Sonntagen vor, wird die ADD wohl kaum anders als für Koblenz oder Mainz entscheiden. Die Trierer Geschäftsleute sollten die Chance des Ausnahmejahres 2006 nutzen und 2007 wieder zum Normalfall (maximal vier Sonntage) zurückkehren. Die Stadt wird, unabhängig von der WM, voller Touristen sein. Die und auch viele Einheimische werden sich über offene Läden freuen. r.morgen@volksfreund.de

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