Basis für die Zukunft

Zum Artikel "Wenn die Spannung steigt" (TV vom 21. Dezember):

Ich kann hier als Betroffener nur beipflichten, dass Pragmatismus in solchen Situationen nicht funktioniert. Sicher kommt es meist auf das Verhältnis der ehemaligen Partner zueinander an, wie sich das Leben nach Trennung/Scheidung (zu der es ja nicht aus Jux und Dollerei gekommen ist) gestaltet. Es sollte, wie es so schön beschrieben ist, "immer zum Wohle der Kinder" entschieden werden, allerdings sind die Entscheidungsträger die - oft hoffnunglos zerstrittenen - Eltern, bis sich vielleicht die eigentlich betroffenen Kinder selbst zu Wort melden. Es fällt natürlich dem Ex-Partner, bei dem die Kinder ständig leben, leichter, Einfluss auf denWillen der (oft sehr jungen) Kinder zu den eigenen Gunsten zu nehmen, auch wenn sie das nicht dürfen, aber wie soll man das feststellen? Der Kampf des anderen Partners (oft eben die Väter) um seine Kinder gleicht meist dem Kampf von Don Quichotte, nicht zuletzt durch die tätige Mithilfe der Behörden und Gerichte, die ohne ersichtlichen Grund die Mütter eher dazu inder Lage sehen, nachehelich die Kinder zu erziehen. Im Grunde genommen ist das doch frauenfeindlich, denn es unterstützt doch das erzkonservative Bild der Frau. Das ist wahrlich nicht fortschrittlich oder macht der Fortschritt dann halt, wenn es um die Versorgung der Ehefrauen geht? In keinem Land ist diese schiefe Gesetzeslage so gang und gäbe wie in Deutschland. Da war ja schon die DDR um Lichtjahre moderner. Dass gerade zu Festtagen die Stimmung angeheizt wird, ist progammiert und dass, wie im Artikel beschrieben, durchaus nicht nur in Patchworkfamilien, sondern leider sehr oft bei vielen "normalen" Familien, verursacht durch die familiäre Enge zu dieser Zeit. So oder so ist es einfach nur traurig und ein Armutszeugnis. Ich würde mir wünschen, dass im Innenverhältnis so mancher Egoismus gerade zu Fest- oder Feiertagen von allen an der Garderobe abgegeben werden würde, und im Außenverhältnis endlich die Gerichte den Mann in den Entscheidungen emanzipieren würden! So würde auch eine Basis für die Zukunft geschaffen werden! Manfred Seer, Trier

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