Bernardings Rohrkrepierer

Zum Bericht "Südbad bleibt geschlossen" (TV vom 12. Juni) diese Lesermeinung:

Der Zahn der Zeit meldet sich im Jubiläumsjahr unmissverständlich und zeigt dem verantwortlichen Dezernenten die rote Karte. Ein peinlicheres Armutszeugnis konnte es für Georg Bernarding in diesen Tagen nicht geben: Während Sportamt und Förderverein Südbad eifrig ein Jubiläumsfest organisieren, ist die Strategie des Aussitzens der notwendigen Sanierung der beliebten Trierer Freizeiteinrichtung, für die sich 2005 (!) in einer bespiellosen Bürgeraktion über 20 000 Trierer Bürger ausgesprochen haben, nunmehr beendet. Das Bad bleibt bis auf Weiteres geschlossen, das Jubiläumsfest fällt ins Wasser (der nicht mehr gefüllten Becken?). Was soll da der schwache selbstverteidigende Hinweis des Dezernenten, jahrelang auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht zu haben, das Südbad habe eine marode Technik und müsse saniert werden? Hinweise zu geben, ohne die logischen Schlussfolgerungen zu ziehen und in Handeln umzusetzen, was ist das für ein Politikverständnis, welches hier zu Tage tritt? Faktisch wurde der jetzt eingetretene Zustand bereits seit Jahren ins lokalpolitische Kalkül genommen. Dies zeugt nicht von Weitsicht und planvollem Handeln, was ja wohl von einem hierfür verantwortlichen Sportdezernenten einer Stadt erwartet werden darf. Manch in die Jahre gekommener Politiker, der sich mit Rückrat morgens im Spiegel betrachtet, würde die Gelegenheit beim Schopfe packen und einen solchen Lapsus nutzen, die politische Verantwortung und die persönliche Konsequenz hierfür zu übernehmen und seinen Platz zu räumen. Wer die rote Karte erhält, muss den Platz verlassen, ein Sportdezernent weiß das.Helmut Haag, Trier freizeit

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