Bewunderung

Zum Artikel "Ich genieße es, Einfluss zu haben" ( TV vom 16. April) über die Trierer Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch:

Zunächst einmal möchte ich meine Bewunderung darüber ausdrücken, dass es wenigstens eine Frau geschafft hat, zudem eine allein erziehende Mutter, in den Stadtvorstand, also in eine Männerdomäne, zu gelangen, um ihren Einfluss dort geltend zu machen. Dass dies auch heißt, Opfer zu bringen, Arbeitszeiten von 70 bis 80 Stunden pro Woche, sind allerdings die Kehrseite der Medaille. Viele Frauen, insbesonders allein Erziehende, verzichten oft auf ihre Karriere zugunsten ihrer Kinder. Erstens, weil es anfangs, wenn die Kinder noch klein sind, gar nicht anders geht. Und zweitens, weil es jenseits der Altersgrenze 30 kaum noch möglich ist, einen Dauerarbeitsplatz zu bekommen. Dafür könnte hier ich eine ganze Anzahl von Beispielen nennen: Absagen wegen Erziehung eines Kindes, und so weiter und so fort. Einige wenige Frauen engagieren sich schließlich ehrenamtlich oder politisch an der Basis, um wenigstens überhaupt wieder ein wenig "Einfluss" auszuüben. Eines haben wir Nicht-Karrierefrauen mit Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch allerdings gemeinsam: Wir können nur beschränkt am kulturellen Leben der Stadt Trier teilnehmen (Theater, Kino, Konzerte, Kabarett in der Tuchfabrik und so weiter) um nur einige Veranstaltungen zu nennen. Dezernentin Christiane Horsch, weil sie keine Zeit dazu hat, und wir, weil wir immer weniger Geld dafür übrig haben, dank des immer weiter zunehmenden Sozialabbaus. Gundula Krüger, Trier

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