Chaotenbahn

Zum Bericht "Eine Fahrt mit dem ICE 846"

Ein schöner Zug, mit dem sich ein Politiker offenbar ein Denkmal setzen wollte, das aber auf sehr wackligen Füssen steht. Ich war am letzten Samstag auf einer Jahreshauptversammlung der Lokführer-Gewerkschaft. Dass die Bahn AG für mich seit Bestehen eine Chaotenbahn ist, ist nichts neues. Was dort allerdings an Horrorgeschichten auf den Tisch kam, war mir neu. Als erstes werden wir den Begriff "die Bahn" vergessen müssen, in Zukunft wird es heißen "die Bahnen". Wir sind auf dem besten Weg in die Länderbahnen, wie sie vor 100 Jahren existiert haben. Dass die roten DB-Fahrzeuge einigen Politikern ein Dorn im Auge sind, wurde ebenfalls bekannt. Der Ausspruch: "Wir haben noch zuviel rote Fahrzeuge auf den Schienen" sei in Mainz gefallen, so ein Funktionär. Bekannt geworden ist untere anderem auch, dass die Rheinstrecken ausgeschrieben werden und möglicherweise zu privaten Anbietern wechseln. Das wäre weiter nicht erwähnenswert, wenn nicht ein Kollege von der Lahnstrecke erklärt hätte, dass man, um von Koblenz nach Giessen zu fahren, in Limburg umsteigen muss und einen neuen Fahrschein braucht, weil ab Limburg ein privater Anbieter fährt. Das gleiche passiert dann auch auf der Rheinstrecke zwischen Mainz und Köln. Das ist ein Verdienst von unfähigen Politikern, die eine funktionierende Bahn ausgebremst und danach verscherbelt haben. Es gab nie eine wirtschaftlich funktionierende Bahn, das war im Bereich der Bundesbahn so, es gab nur eine politische Bahn, deren Weichen in Bonn und nicht in Frankfurt gestellt wurden. Hans-Dieter Georg, Enkirch

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