DREI FRAGEN AN

ARNE RÖSSEL, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer. Er stellt sich den Fragen des TV zu den Umbauplänen des Stahlwerks und der Furcht vor steigenden Umweltbelastungen.

Wie bewerten Sie die neuesten Messergebnisse der Universität Trier, die besagen, dass die Bleiwerte von in Pfalzel angebautem Gemüse und Obst mehr als zehnmal höher sind als die EU-Lebensmittelverordnung erlaubt?Arne Rössel: Die Messdaten, die das Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht im Zeitraum Juli 2004 bis Oktober 2005 ermittelt hat, haben eindeutig gezeigt, dass die zugelassenen Immissionsgrenzwerte nach der TA-Luft von den dort ansässigen Wirtschaftsunternehmen eingehalten beziehungsweise unterschritten wurden. Das trifft auch auf die Bleiwerte zu. Daher können die Immissionen der Betriebe eigentlich nicht die Ursachen für die erhöhten Bleiwerte sein. Geht nach Ansicht der IHK von offen gelagerter Schlacke eine Gesundheitsgefährdung aus?Rössel: Von der Schlacke geht nach Angaben des Unternehmens keinerlei Umweltgefährdung aus. Die vom Trierer Stahlwerk erzeugte Elektroofenschlacke unterliegt einer regelmäßigen Untersuchung durch die Gütegemeinschaft Eisenhüttenschlacke e.V. in Duisburg. Diese Untersuchung beinhaltet auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Aufgrund dieser Unbedenklichkeit darf die Schlacke anschließend auch im Straßen- und Wegebau verwendet werden. Wie bewertet die IHK die Modernisierungsmaßnahmen des TSW?Rössel: Nach unseren Informationen plant das Trierer Stahlwerk den Bau einer neuen Entstaubungs- und Filteranlage. Diese vier Millionen Euro teure Anlage soll dazu beitragen, die zurzeit sichtbaren Rauchimmissionen, die auch als Geruchsimmissionen wahrgenommen werden, weit unter die Grenzwerte der TA-Luft zu drücken. Damit dokumentiert das Trierer Stahlwerk, dass es seine Umweltverantwortung auch im Interesse der Bewohner angrenzender Ortsteile ernst nimmt. Die Fragen stellte TV-Redakteur Jörg Pistorius.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort