Der Olewiger Obelisk: Denkmal für beliebten Mathelehrer

Trier-Olewig · Davon können die meisten heutigen Lehrer nur träumen: Dankbare Schüler setzten Studienrat Dr. Johann Peter Wilhelm Stein 1831 ein Denkmal. Der Obelisk steht seit 1990 an der Einmündung Brettenbach/Riesling-Weinstraße.

Der Olewiger Obelisk: Denkmal für beliebten Mathelehrer
Foto: roland morgen (rm.) ("TV-Upload morgen"

Trier-Olewig. Sieht von weitem nach Kriegerdenkmal aus, ist aber ein Monument für einen Mathematiklehrer. Sehr ungewöhnlich - und damit wiederum sehr passend für eine außergewöhnliche Persönlichkeit.
Johann Peter Wilhelm Stein, geboren 1795, war mathematisch hochbegabt. Er besuchte das Gymnasium (heute Friedrich-Wilhelm-Gymnasium) und trat dann als Vermessungsingenieur in den Dienst der französischen Armee. Nach dem Sturz Napoleons kehrte er in seine nun preußische Heimatstadt zurück und arbeitete ab 1816 als Mathematiklehrer an seinem früheren Gymnasium. Schüler schätzten seinen strengen, aber begeisternden und zur Selbsttätigkeit anregenden Unterricht.
Stein verfasste eigene Lehrbücher, weitere "vorzüglichste und bedeutende Werke" folgten. Die Uni Bonn machte ihn 1829 zum Ehrendoktor. Der Trierer Historiker Gottfried Kentenich (1873-1939) nennt Stein "einen Epoche machenden Mathematiker". Im Alter von 35 Jahren starb er unerwartet in seinem Haus in Olewig. Er hinterließ seine zweite Frau, die ihn um 48 Jahre überlebte, und sechs Kinder im Alter von vier Wochen bis elf Jahren.
Noch im Todesjahr 1831 stifteten Schüler ihrem verehrten Oberlehrer das Denkmal. Plan und künstlerische Gestaltung stammen von Stadtbaumeister Johann Georg Wolff. Der Obelisk steht nicht mehr an seinem ursprünglichen Standort. 1974 musste er dem Bau der Olewiger Umgehungsstraße weichen. Die städtische Denkmalpflege sanierte das Prachtstück und errichtete es 1990 um einige Meter versetzt an der Einmündung Brettenbach/Riesling-Weinstraße, wo es besser denn je zur Geltung kommt. rm.

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