Der "liebe" Advent

Wir sagen euch an den lieben Advent" - so lautet der Anfang eines bekannten Adventslieds. Auch wenn der erste Satz eher harmlos klingt, so geben die einzelnen Strophen eine genaue Handlungsaufforderung für die Adventszeit wieder.

"Machet dem Herrn die Wege bereit", heißt es da. Wie geht das denn, möchte man fragen, und bekommt schon in der zweiten Strophe eine Antwort: "So nehmet euch eins um das andere an, wie auch der Herr an uns getan." Das ist dann schon sehr konkret. Wer der andere ist, darüber hat der Herr (Jesus) uns nicht im Unklaren gelassen. "Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan" (Mt 25, 40).

In der dritten Strophe heißt es dann: "Nun tragt eurer Güte hellen Schein weit in die dunkle Welt hinein". Es reicht also nicht, wenn wir für unser direktes Umfeld Sorge tragen. Wir sind aufgerufen, die frohe Botschaft in der Welt zu verkünden und zu bezeugen. Also: Weihnachtsvorbereitungen sind anstrengend, wenn wir "dem Herrn die Wege bereit" machen.

Es kommt noch heftiger: "Gott selber wird kommen, er zögert nicht. Auf, auf, ihr Herzen, und werdet licht." Auf, auf, beeilt euch, die Zeit drängt, Gott zögert nicht. Er selber wird kommen. Spätestens jetzt muss sich jeder fragen: Wie sieht es denn bei mir aus? Rechne ich wirklich mit seiner Ankunft? Und wie wird diese Ankunft sein? Hoffentlich merke ich überhaupt wenn er kommt, wenn er zu mir kommt.

Am Ende jeder Strophe werden wir aufgefordert, uns zu freuen, denn "schon ist nahe der Herr". Und wir haben wirklich Grund zur Freude: uns gilt die Zusage, er kommt auf jeden Fall! Der "liebe" Advent hat es in sich. Machen wir uns bereit! dr

Michaela Tholl, Trier

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