Wie leicht man auch beim Handeln in bester Absicht ins Fettnäpfchen treten kann, hat OB Klaus Jensen am 21. September bei der letzten Veranstaltung des "Trierer Sommertreff 2008" vorgeführt. Geplant war der Auftritt von vier Chören zwischen 11 und 13 Uhr. Nachdem der Zeitplan wegen zu lang geratener Redebeiträge aus den Fugen geraten war, betrat das Stadtoberhaupt unmittelbar im Anschluss an die Darbietungen des dritten Chores ein zweites Mal die Bühne, um eine weit ausholende Dankes- und Abschlussrede zu halten. Das führte dazu, dass die Mehrheit der Zuhörer dies als eine Verabschiedung zum Mittagessen verstand. Die Leidtragenden dieser Redepanne waren die Sänger der "Trierischen Liedertafel 1835". Der älteste Männerchor der Stadt war nämlich in der Programmfolge an die vierte Stelle gesetzt worden. Nach kurzem Zögern waren die düpierten Sänger aber wild entschlossen, sich ihren Frust mit Wut im Bauch von der Seele zu singen. Dies geschah dann auch eindrucksvoll vor dem spärlich verbliebenen Restpublikum, das für einen sehr gelungenen Auftritt frenetischen Beifall spendete. Die unglückliche Handlungsweise des Stadtoberhauptes wurde als schwer nachvollziehbar und kaum entschuldbar empfunden.

Dietrich Hupperth, Trier, im Namen des Chors der Trierischen Liedertafel

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