Die Menschwerdung Christi in Miniaturen

Trier. (red) "Die Menschwerdung Christi in den Reichenauer Handschriften" war Thema eines Vortrags von Franz Ronig, erstem Vorsitzenden der bibliophilen Gesellschaft Trier Pro Libris. Darin skizzierte der Professor vor zahlreichen Besuchern in der Bibliothek des Priesterseminars die Darstellung der Geburt Christi in Miniaturen der Reichenau.



Einleitend wies Ronig auf biblische und patristische Quellen hin. Solche Darstellungen seien erst nach der Einführung des Weihnachtsfestes 336 n. Chr. bekannt, sagte er und verwies darauf, dass in einer Weihnachtspredigt der heilige Basilius, Bischof von Cäsarea (um 329 n. Chr. bis 378 n. Chr.), das neue Fest "Fest der Geburt des Herren" nenne. Die Buchmalereien der Reichenau basieren auf spätantiken Bildvorlagen wie Sarkophag-Reliefs und Elfenbeintafeln. Der eigentliche Anfang der Reichenauer Weihnachtsdarstellungen sei mit dem Egbert-Codex in Trier gegeben, erklärte Ronig. Der theologische Höhepunkt stand am Schluss: Zwei ganzseitige Bilder aus einem Kölner Evangeliar des 11. Jahrhunderts, welche den Prolog des Evangelisten Johannes ins Bild setzten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort