Die Planung zerschrieben

Zur "Tip-Lage zu Top-Preisen" und "Kinderfreie Zone"

Schade eigentlich - da plant die GBT ein nobles Wohnquartier im "Herz-Jesu-Garten", in fußläufiger Entfernung zur Innenstadt, ein Projekt also, wie sie in Trier durchaus nicht an der Tagesordnung sind. Und was passiert? Christiane Wolff zerschreibt die Planung, weil das Heizen an der Neiddebatte unter Politikern und Journalisten en vogue ist. Was kneift die Kommentatorin? Ein angeblich fehlender großer Kinderspielplatz. Die Fakten gemäß Bericht links vom Kommentar: es sind kleine Spielinseln vorgesehen. Anfragen von Familien mit Kindern gibt es noch nicht, und die Renovierung des Spielplatzes auf dem Schulhof in der Friedrich-Wilhelm-Straße wird mit 100 000 Euro unterstützt. Zu den Fakten gehört auch, dass die Landesbauordnung die ersatzweise Beteiligung an den Kosten eines öffentlichen Spielplatzes ausdrücklich billigt, sofern dieses Verfahren zugelassen wird. Letzteres unterstelle ich aufgrund meines unendlichen Vertrauens in die deutschen Behörden. Um was es in Wahrheit geht, verdeutlicht die zweite Hälfte des Wolff-Kommentars: Um die "voraussichtlich älteren und gesetzten Eigentümer, die so viel Geld im Portmonee haben", dass sie sich "in teure Wohngegenden einkaufen können". Damit weiß sich Christiane Wolff in bester Gesellschaft mit der rheinischen Frohnatur des Bundeskabinetts Ulla Schmitt ("Zwei-Klassen-Medizin") und dem ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt ("die mit den dicken Taschen"). Populistisch nennt man das oder auch billig, denn es bedient nichts als den Neid des einfachen Bürgers - hoffentlich! Wenn sich nämlich Familien mit Kindern (noch) nicht für das Gut-Projekt interessiert haben, wäre der von Frau Wolff angemahnte Spielplatz für Kleinkinder nichts als ein weiteres Hundeklo in Trier. Ein solches jedoch wird hier nicht benötigt, weil für derlei Bedarf bereits die ausgedehnten Trierer Grünanlagen genutzt werden. Und dies wäre einen Kommentar wert. Wolf-Rüdiger Wulf, Trier herz-jesu-garten S

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