Die Schlechten ins Kröpfchen

Meine Meinung zu dieser traurigen Entwicklung: Die Trennung von Herrn König war seitens des Vereins überfällig! Hier wird anscheinend sportlicher Ehrgeiz mit Übereifer verwechselt. Natürlich ist die plötzliche Auflösung der Turngruppe für die Kinder traurig, die mit Herrn König gut zurecht kamen.

Hier müssen schnell Alternativen aufgezeigt werden. Für den weitaus größeren Teil der Kinder, die seit längerer Zeit durch Abwesenheit glänzen, da sie durch das Raster gefallen sind, besteht nun endlich wieder die Möglichkeit, in einem Verein Spaß zu haben, Freundschaften zu knüpfen und dabei auch zu turnen, selbst wenn daraus keine Sportlerkarrieren erwachsen. Es wurde von Seiten Herrn Königs versucht, einen Verein im Verein zu etablieren, mit ihm an der Spitze. Das Argument, der Verein möchte "auswertige" Mitglieder aus den Verein drängen, ist völliger Unsinn. Ich prophezeie aber, dass uns dieses Vorurteil in der noch anhaltenden Diskussion erhalten bleibt, weil es so schön populistisch wirkt. Irgendwie bleibt ja immer was hängen, wenn man es oft genug wiederholt. Seit 30 Jahren bin ich Mitglied im TV Ruwer und bin mit ihm groß geworden. Obwohl ich nie zu den Spitzenturnern gehörte, wurde mir zu keiner Zeit das Gefühl vermittelt, dass ich fehl am Platz sei, da aus mir niemals ein Meisterturner würde. Freundschaften entwickelten sich daraus, die bis heute anhielten. Talente wurden gefördert und ermutigt, ohne dass man die Kinder, die weniger gut waren, an den Rand geschoben hätte. Doch seit Herr König das "Regiment" übernommen hatte, galt die Devise: Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Nachdem ich von der jüngsten Entwicklung erfahren habe, sind meine Kinder nun im Verein. Und zwar in einem, indem sie sich austoben und neue Freunde kennen lernen können, ohne aussortiert zu werden, weil ihr turnerisches Talent nicht für den Deutschen Meister reicht. Gerd Eiden, Ruwer

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