Diese Ampel strahlt nicht grün

Die Ampel, seit Wochen ein prägendes Element in der Trierer Kommunalpolitik, steht wohl noch nicht auf Rot, aber von einem statt strahlenden Grün kann mit Sicherheit auch keine Rede mehr sein. Das warnende Grollen von SPD-Chefin Malu Dreyer im Vorfeld der Dezernentenwahl (Näheres im Artikel "Bewegung im Dezernenten-Rennen", Seite 9) ist nicht die erste Sturmwarnung für das junge Bündnis zwischen SPD, FDP und den Grünen.

Auch in der Diskussion um die ADAC-Rallye - der Weltmeisterschaftslauf wird vom 20. bis zum 22. August in Trier stattfinden - sind sich die Ampel-Partner absolut nicht einig.

Die Grünen halten naturgemäß nichts von durch Rundkurse donnernde Boliden, und auch die FDP steht einer Unterstützung des Motorsport-Spektakels durch die Stadt Trier kritisch gegenüber, während die SPD in der Rallye und auch im Innenstadt-Rundkurs "Circus Maximus" einen wichtigen Wirtschafts- und Imagefaktor sieht.

Nun wäre es natürlich illusorisch zu glauben, dass Koalitionspartner um des Zusammenhaltes willen ihre grundsätzlichen politischen Linien verlassen würden. Das ist mit Sicherheit auch nicht der Sinn der Sache.

Die neue Trierer Ampel fällt aber schon jetzt dadurch auf, dass sie diese unterschiedlichen Linien recht deutlich auch nach außen hin erkennen lässt. Es wird sehr interessant sein zu sehen, wie die abschließende Rallye-Debatte im Stadtrat verläuft. Bleiben alle Beteiligten bei ihren jetzigen Standpunkten, dann wird die SPD nicht mit ihren neuen Partnern, sondern mit CDU und UBM für die Rallye stimmen.

Noch interessanter wird die Dezernentenwahl. Sollte die SPD Martin Fontanari oder Reiner Marz unterstützen, ist klar bewiesen, dass die Ampel keine politische Realität ist, sondern nur ein Wahlkampfmanöver.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort