Ein Skandal

Zu den Studentenprotesten an der Uni Trier:

Dass die Uni Trier in keiner Weise die notwendigen Rahmenbedingungen für die neue Studienordnung geschaffen hat, wird zum einen an dem völlig unzureichenden Raumangebot deutlich. Noch katastrophaler aber sind die Zustände, wenn es darum geht, Erstsemester darüber zu informieren, welche (Pflicht-)Veranstaltungen sie je nach Studiengang belegen müssen. Auch die zuständigen Dozenten haben keine Ahnung über das Was, Wann und Wo. Sie verweisen lediglich darauf, dass man sich sein Programm selbst erstellen muss, und dass man sich zu den jeweiligen Veranstaltungen rechtzeitig anzumelden hat - über das Internet. Ich habe erlebt, dass unsere Tochter über Tage (und Nächte) hinweg versucht hat, sich am PC einen Weg durch das Dickicht an unstrukturierten und irreführenden Hinweisen zu bahnen - mit dem Ergebnis, dass sie am Ende trotz aller Bemühungen die Hälfte der Veranstaltungen falsch belegt hatte. Und wie ihr ging es der Mehrzahl ihrer "Mitstreiter/innen". Wegen dieser mangelnden Vorarbeit der Uni-Verantwortlichen und der fehlenden Unterstützung durch das Uni-Personal (einer Unterstützung, die doch gerade für Studienanfänger angeboten werden müsste, und die an anderen Hochschulen auch nachweisbar selbstverständlich ist) werden in Trier genauso viele Studenten die ersten Semester in den Sand setzen oder gleich alles wieder hinwerfen, wie es hier Studenten geben wird, die an überfüllten Hörsälen scheitern werden. Eigentlich ein Skandal, oder?

Hubert Ludwig, Konz

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