Eine Erfolgsgeschichte

Zum Thema Trennung von Stadtbürgermeister- und Verbandsgemeinde-Bürgermeisteramt diese Zuschrift:

Nach einem Blick in die Nachkriegszeit von Konz ist meines Erachtens diese Frage eindeutig zu beantworten. Diese Konstellation "der zwei", also der Trennung von Amts- (bzw. Verbands-) und Gemeindebürgermeister, gab es nämlich schon einmal, und zwar ab September 1953, mit Lehmann als Amts- und Hermann Wolf als Gemeindebürgermeister von Konz. Die Sitzungsprotokolle dieser Epoche sprechen hierzu eine eindeutige Sprache: Schwierigkeiten, Querelen, Diffamierungen, von Kooperation keine Spur. Dies betraf sowohl die Sachprobleme als auch den persönlichen Umgang miteinander. Die Situation spitzte sich damals so zu, dass es kein persönliches Gespräch mehr gab, es sei denn über die Beigeordneten. Als Amtsbürgermeister konnte Lehmann nach Belieben an Gemeinderatssitzungen teilnehmen, diese beeinflussen, was oft zu chaotischen Beratungen und tumultartigen Auseinandersetzungen führte. Beschlüsse liefen auch durch spätere Intervention oder Formfehler ins Leere oder mussten widerrufen werden. Die "Konzer" Zustände verschafften den "Doktoren" damals eine denkbar schlechte Presse. Dies änderte sich erst, als der damals 34-jährige Michael Kutscheid 1957 zum hauptamtlichen Gemeindebürgermeister von Konz bestellt wurde. Letztlich wurde es zur Erfolgsgeschichte, als nach dem Abtreten von Lehmann im Juli 1960 Kutscheid per Beschluss der Gremien in Personalunion zum Amts- und Stadtbürgermeister von Konz gewählt wurde. Warum sollte man also die durch seine Nachfolger Hendricks und Manns und die Konzer Parlamente dieser Epoche fortgeschriebene, erfolgreiche Konstellation in Frage stellen? Während 33 Jahren meiner Mitgliedschaft im Stadtrat habe ich darüber hinaus nie erfahren müssen, dass ein schon einmal notwendiges Gespräch zwischen Stadt- und Verbandsgemeindebürgermeister (!) zu Ungunsten der Stadt Konz ausging. Rudolf Molter, Konz kommunalpolitik

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