Eine neue Zeitrechnung

Wenn Sie diese Zeilen lesen, befinde ich mich gerade seit genau einer Woche in Elternzeit — zum zweiten Mal. Der Alltag wird vermutlich etwas hektischer verlaufen als in den vergangenen Monaten, als sich meine Frau und ich abwechselnd oder gemeinsam auf unsere Tochter konzentrieren konnten.

Nun müssen zwei Kinder versorgt werden — eine spannende neue Zeitrechnung beginnt.

Für mich heißt es nun wieder, Windeln wechseln statt Artikel zu schreiben und zu lesen oder Seiten zu gestalten. Für zwei Monate raus aus der Redaktion und rein in den eigenen Haushalt. Die Arbeit in den eigenen vier Wänden fällt anders aus als im Großraumbüro beim TV — nur eines bleibt gleich: Auch zu Hause werde ich wohl nicht mein eigener Chef sein. Nicht nur meine Frau, sondern vor allem meine beiden Kinder werden den Ton angeben. Egal — ich freue mich schon jetzt auf die Auszeit, während ich diese Kolumne noch in der Redaktion schreibe.

Und auf eines freue ich mich auch: Den morgendlichen Gang zum Briefkasten, um den TV zu holen und zu sehen, was die Kollegen am Vortag produziert haben. Zwei Monate lang schlüpfe ich in die Rolle eines ganz normalen TV-Lesers, der nicht schon am Vortag weiß, was morgen in der Zeitung stehen wird. Für einen immens neugierigen Journalisten eine überaus spannende Angelegenheit. will/woc

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