Einladung zum Büfett

Es sind wohl nun schon acht Monate, in denen am Nachbarhaus gebaut und renoviert wird. Um Weihnachten und rund um Fastnacht war sogar Ruhe. Doch nun geht es offensichtlich in den Endspurt. Auch an Samstagen sind deshalb fleißige Dachdecker dabei, Schieferplatten zu bearbeiten - und das ziemlich lautstark.

Nicht allein mit den Arbeitsgeräuschen, sondern auch durch Radiolautstärke. Damit nicht genug. Jüngst waren die Anstreicher morgens gegen 6.30 Uhr der Meinung, irgendwelches Arbeitsgerät in Stellung bringen zu müssen. Dies geschah ohne Radio-Unterstützung, war jedoch mit angeregtem Gespräch verbunden. Vielen Dank noch einmal dafür, wir und die übrigen Anwohner wollten eh aufstehen. Ich freue mich nun auf den Tag, an dem die Renovierungsarbeiten abgeschlossen sind, und nicht mehr drei bis fünf Handwerker-Transporter kreuz und quer alles zuparken. An jenem Tag werde ich mutmaßlich keine Einladung zur Gartenparty bei den zukünftigen Nachbarn im Briefkasten finden, in der sie sich mit einem kaltwarmen Büfett für die Unbilden der vergangenen Zeit entschuldigen wollen. Was vermutlich damit zu tun hat, dass die neuen Nachbarn den Renovierungslärm nicht interessieren braucht. Denn sie wollen erst Nachbarn werden und wohnen mutmaßlich noch in einer ruhigeren Umgebung. Womit wir zur Moral der Geschichte kommen: Meine direkten Nachbarn werden ganz sicher eine Einladung zum kaltwarmen Büfett in ihrem Briefkasten finden, wenn irgendwelche nervigen Renovierungsarbeiten in meinen heiligen Hallen abgeschlossen sein werden. Auch dann, wenn nicht acht Monate lang gehämmert und gebohrt wird.

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