Endlich Sommer!

Blauer Himmel, saftige grüne Wiesen, reife Felder. Laue Abende auf der Terrasse oder dem Balkon, ausgelassen feiernde Menschen - der Sommer ist zurückgekehrt. Mancher kommt gerade aus dem Urlaub im Süden zurück.

Sonne, Strand und Meer lassen grüßen. Mir geht ein Sommerhit nicht aus dem Sinn: "All summer long" - den ganzen Sommer über. Erinnerungen werden wach: An endlos empfundene Sommertage, sechs Wochen Ferien, nichts tun, Zeit mit Freunden verbringen, einfach nur in den Tag hinein leben.

Der Gedanke an das Ende der Sommerferien reißt mich aus den Träumen. Am Montag wird wohl wieder der ganz normale Alltag einkehren, auch wenn der Urlaub schon länger zurückliegt. Die Sommerferien haben ihren eigenen Lebensrhythmus. Vieles geht langsamer, ich bin entspannter. An schönen Grillabenden mit erfrischend kühlen Getränken kann man schon mal "den lieben Gott einen guten Mann sein lassen". Das soll meistens heißen: Auch Gott kann mich mal in Ruhe lassen. Ich nehme das Sprichwort aber wörtlich. Dann meint "Gott einen guten Mann - besser: einen guten Menschen - sein lassen" nichts anderes als: Gott Gutes tun lassen. Denn er hat der Welt als Mensch Jesus eben genau das getan - Gutes.

Der Sommer ist deshalb eine ausgezeichnete Gelegenheit, das Sprichwort wörtlich zu nehmen. Die einfachen Dinge im Leben werden plötzlich wichtig: Zeit füreinander haben, lange miteinander reden oder sich einfach nur am Lachen der Kinder erfreuen. Mir wird klar: genau damit schenkt Gott mir Gutes. Ich hoffe, ich kann mir dieses Sommergefühl in den nächsten Wochen noch bewahren. Dann wird auch der ganz normale Alltag bereichert. Ich bleibe entspannt und denke: Gut so, dass Gott mir Gutes tut.

Jörg Weber ist Pfarrer im Evangelischen Kirchenkreis Trier

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