Erfolgreich gegen Zeitdiebe

Ich bin nicht wirklich ein Morgenmuffel. Aber es gibt wiederkehrende Situationen am Tagesbeginn, in denen der Spaßfaktor regelmäßig zu wünschen übrig lässt. Denn wie soll ein guter Morgen denn anfangen, wenn der Nachtschlaf einfach zu kurz gekommen ist.

Sagen wir es mal so: Unausgeschlafen trage ich nicht gerade zum Wohlergehen meiner Mitmenschen bei. Eigentlich war für den Sonntagmorgen das Problem programmiert. Denn just an diesem Wochenende begann die Sommerzeit. Und die Uhren wurden allerorten um- und zwar vorgestellt. Eine kostbare Stunde Lebenszeit geht dabei verloren, wenn auch nur für ein halbes Jahr. Im Oktober bekommen wir sie zurückgeschenkt. Aber weg ist zunächst weg. Endlich habe ich eine Strategie entwickelt, den Zeitdieben ein Schnippchen zu schlagen. Denn wer sagt, dass wir uns diese Stunde einfach vom notwendigen Nachtschlaf rauben lassen? Es gibt doch ganz andere Minuten, die im Leben völlig überflüssig sind. Zum Beispiel das Schlangestehen an der Kasse im Supermarkt, die Anrufe von Lotto-Gesellschaften und anderen dubiosen Firmen, die einem ständig suggerieren, man habe gewonnen, oder das unerfreuliche Verhalten von Zeitgenossen, die ständig wortreich ihre Situation beklagen, sie aber nicht wirklich verändern wollen. Aber ich habe den Dreh jetzt raus. Nur ich ganz allein habe entschieden, auf welche 60 Minuten meiner Lebenszeit ich verzichten will, nämlich eine Stunde am Samstagabend auf der Wohnzimmercouch. Meine gestohlene Stunde setzte sich in diesem Jahr aus Minuten zusammen, die ich für verzichtbar halte. So klappte es auch mit dem Nachtschlaf. Und der gestrige Morgen war tatsächlich ein guter Morgen.

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