Aber nicht mal die sehr unvollständig bekleidete Dame auf dem Plakat prickelt so richtig... Schade eigentlich - ist doch beides so wichtig. Das Erotische macht bei mancher Begegnung mit anderen Menschen so ein tolles "Schmetterlinge im Bauch"-Gefühl; bei vielen übrigens auch nach langen Jahren in einer Beziehung noch (Glückwunsch). Und wenigstens eine erotische Komponente ist viel häufiger im Spiel, als wir zugeben oder bewusst merken. Eine richtige Energiequelle für den Alltag. Gottesdienst zu feiern andererseits, die Messe zum Beispiel, ist eine wesentliche Kraftquelle für mein Leben als Christ; "ohne" wird's für mich kein richtiger Sonntag. Da kommt Gott mir entgegen - als einer, der die Menschen "zum Fressen gern" hat. Zugegeben: Das prickelt manchmal weniger vordergründig. Die meisten werden "die erotische Komponente" wohl in der Kirche kaum suchen, kaum vermissen. Gerade jetzt, in kalten Kirchen und dicker Winterbekleidung. Obwohl: Eigentlich ist das doch sehr sinnlich, was da passiert: Ein Gott, der sich den Menschen schenkt; die Menschen kriegen ihn in der Messe zu hören und zu schmecken und zu kauen - eigentlich eine sehr erotische Art von Liebeserklärung. Und die Gemeinde antwortet ja auch entsprechend; hören Sie sich manche Kirchenlieder mal an auf ihre "erotischen" Untertöne: "Ich will dich lieben... mit immerwährender Begier" - doch doch, da spricht der gläubige Mensch mit Jesus Christus (Gotteslob Nr. 558)! Für mich findet da wahre Liebe statt; die den Christen Kraft gibt für ihr Engagement in der ganzen Woche, in diesen Tagen für den Frieden... Und im Messepark, nächste Woche? Da werden sie mit der Ware "Liebe" handeln. Erotik? Messe? Altfried G. Rempe (Pastoralreferent) altfried.rempe@bgv-trier.de